Mary und die Blume der Hexen

Länge:
103 Minuten (Blu-ray: 107 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 8 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
13.09.2018
Regie:
Hiromasa Yonebayashi
Darsteller:
Laura Jenni (Mary), Tim Schwarzmaier (Peter), Kai Taschner (Doktor Dee), Elisabeth Günther (Mummelshook), Claus-Peter Damitz (Flanagan) u. a.
Genre:
Animation , Fantasy , Literaturverfilmung
Land:
Japan, 2017

Weit hinein in den Wald folgt Mary einer schwarzen Katze – und entdeckt dort eine bläulich leuchtende Blume, die anders aussieht als alles, was das rothaarige Mädchen je gesehen hat. Ein Besen liegt unweit versteckt. Und ehe sich Mary versieht, hebt sie schon mit dem Besen ab. Mary gelingt es kaum, den wilden Besen zu kontrollieren, der sie schließlich in den Vorhof eines Zauberinternats bringt, das auf einem Berg hoch über den Wolken liegt. Dort ist man angetan von Marys Zauberkünsten. Dabei kann sie doch gar nicht zaubern! Sie ist doch nur ein normales Mädchen! Weil Mary sich geschmeichelt fühlt, schlüpft sie dennoch in die Rolle der Hexe. Doch so schnell wie geplant, wird sie diese nicht mehr los. Nachdem sie der gierigen Direktorin und einem Wissenschaftler von der seltsamen Blume erzählt, die sie gefunden hat und die anscheinend nur alle sieben Jahre blüht, wollen diese unbedingt mehr darüber erfahren. Mary erfindet kurzerhand eine Lügengeschichte, die die Zauberer zu dem Nachbarsjungen Peter führt, den Mary nicht sonderlich leider kann. Ein Fehler, für den Mary die Verantwortung trägt.

Wer sich mit Animes auskennt, spürt von Anfang an eine gewisse Vertrautheit. Denn Mary erinnert nicht zufällig an die berühmten Heldinnen aus den Filmen von Hayao Miyazaki wie Chihiros Reise ins Zauberland oder Kikis kleiner Lieferservice. Und auch die Schauplätze wirken bekannt. So wie auch Miyazakis Filme oft nach Europa führten, so scheint nun auch „Mary und die Blume der Hexen“ dort zu spielen. Kurz: Man merkt ganz deutlich, dass der Regisseur Hiromasa Yonebayashi lange Zeit im Studio Ghibli gearbeitet und sich den Stil des Studios zu eigen gemacht hat. Und trotzdem fehlt seiner mittlerweile dritten Regiearbeit nach Arrietty – Die wundersame Welt der Borger und Erinnerungen an Marnie etwas. Mary ist zwar eine spannende Figur, weil sie – wer tut das schon in Filmen? – auch ganz gut auf die Zauberei verzichten könnte und eigentlich normal ist. Aber im Gedächtnis bleibt sie kaum. Obwohl der Film manchmal andeutet, dass sich Mary gerade an der Schwelle vom Kind zur Jugendlichen befindet, erzählt er doch kaum etwas darüber, was gerade in Mary vorgeht und wie sie sich fühlt. Anstelle der wunderschönen schwermütigen Stimmung, die seine ersten beiden Filme ausgezeichnet hat, setzt Yonebayashi hier auf ein eher konventionelles, großes, krachiges Finale und Schurken, die tatsächlich einfach nur Bösewichte ohne doppelten Boden sind. Das unterhält gut, ist mit einem guten Gespür für Details animiert und wirklich schön anzusehen. Aber es berührt einfach nicht.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Japanisch

Untertitel: Deutsch, Englisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (49. Woche 2018).