Lou Andreas-Salomé

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
108 Minuten (Blu-ray: 112 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Cordula Kablitz-Post
Darsteller:
Katharina Lorenz (Lou Andreas-Salomé, 21-50 Jahre), Nicole Heesters (Lou Andreas-Salomé, 72 Jahre), Liv Lisa Fries (Lou, 16 Jahre), Alexander Scheer (Friedrich Nietzsche), Philipp Hauß (Paul Rée), Julius Feldmeier (Rainer Maria Rilke), Harald Schrott
Genre:
Biopic , Drama
Land:
Deutschland, Österreich, 2016

Es gibt ein berühmtes Foto aus dem Jahr 1882. Darauf sitzt die junge Schriftstellerin und spätere Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé mit einer Peitsche in der Hand auf einem Holzkarren, vor den sie die Philosophen Friedrich Nietzsche und Paul Rée gespannt hat. In der Tat waren die drei damals eng befreundet und lebten – auf Wunsch von Lou – in einer intensiven Arbeitsbeziehung zusammen. Lous Utopie von einer geistigen Lebensgemeinschaft zerbrach schon bald aufgrund der Eifersucht der Männer untereinander. Lou Andreas-Salomé (1861-1937) war ihrer Zeit weit voraus. Bereits in jungen Jahren beschließt die Tochter eines russischen Generals, ihr Leben voll und ganz der Wissenschaft und der Geisteswelt zu widmen. Sie weiß, dass sie als Geliebte oder Ehefrau kein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben führen kann und schwört deshalb der Liebe ab. Als eine der ersten Frauen studiert sie in Zürich, gehört zu den meistgelesenen Schriftstellerinnen ihrer Zeit, lässt sich später bei Sigmund Freud zur Psychoanalytikerin ausbilden und ist mit namhaften Vertretern des deutschen Geisteslebens befreundet. 1886 willigt sie in eine Zweckehe mit dem Orientalisten Friedrich Carl Andreas ein, ohne diese „sexuell zu vollziehen“. Die komplizierte Beziehung hält bis zu dessen Tod im Jahr 1930. Trotz ihres Vorsatzes, sich niemals zu verlieben, kann Lou Andreas-Salomé sich ihren Gefühlen nicht widersetzen, als sie 1897 Rainer Maria Rilke kennenlernt. Für den 21-jährigen, noch unbekannten Dichter wird die 36-jährige Lou zur Geliebten, Ratgeberin und Förderin. 1901 trennte sich Lou von Rilke, war aber bis zu dessen Tod eng mit ihm befreundet.

Regisseurin und Produzentin Cordula Kablitz-Post erzählt in ihrem Spielfilmdebüt vom Leben dieser emanzipierten Frau mit einer Leidenschaft, die mitreißt und gefangen nimmt. Als äußere Klammer setzt sie die Besuche des Germanisten Ernst Pfeiffer 1933 bei der alten, fast blinden Lou Andreas-Salomé, um ihre Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Aus diesen Gesprächen entwickeln sich dann thematische Rückblenden, die ein vielschichtiges Bild vom Denken und Streben dieser außergewöhnlichen Frau zeichnen, ohne dabei die Widersprüche und Defizite in ihrem Leben zu vernachlässigen. Drei ausgezeichnete Schauspielerinnen verkörpern die Lou in ihren verschiedenen Lebensphasen: Nicole Heesters („Die Holzbaronin“) spielt die weise 72-Jährige, die mit ihrem Charme den jungen Germanisten für sich einzunehmen versteht, Liv Lisa Fries (Und morgen mittag bin ich tot, Staudamm, Romeos) das ungestüme, 16-jährige Mädchen, das die Philosophie für sich entdeckt und schon damals gegen die gesellschaftlichen Konventionen rebelliert, und Katharina Lorenz (Freistatt) übernimmt den Hauptpart als 21- bis 50-jährige Lou Andreas-Salomé. Dabei überzeugt sie durch eine unglaubliche Präsenz, die die Männer an ihrer Seite, ob Alexander Scheer (Westen) als Friedrich Nietzsche, Wiener Burgtheater-Schauspieler Philipp Hauß als Paul Rée oder Julius Feldmeier (Tore tanzt) als Rainer Maria Rilke, an die Wand spielt bzw. als schwächliche Wesen erscheinen lässt. Wie mit einer unsichtbaren Peitsche und unsichtbarem Zaumzeug …


Blu-ray-Bildformat:1:2,35/16:9
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Making of, Interviews, B-Roll

Blu-ray Extras: Making of, Interviews, B-Roll

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Dt. f. Sehg.

Untertitel: Deutsch

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2017).