Loki

Serienstart:
11.06.2021
Staffel:
1
Folgen:
6
Länge der Folgen:
43 bis 55 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Kate Herron
Darsteller:
Tom Hiddleston (Loki), Owen Wilson (Mobius M. Mobius), Gugu Mbatha-Raw (Ravonna), Wunmi Mosaku (Hunter B-15), Sophia Di Martino (Variante L0852), Sasha Lane (Hunter C-20) u. a.
Genre:
Science-Fiction , Fantasy , Action , Krimi
Land:
USA, 2021

Die Zeit der Bösewichte, wie sie DC mit „Joker“, „Birds of Prey“ und „Suicide Squad“ schon seit einer ganzen Weile zelebriert, bricht allmählich auch bei Marvel an. Nur dass die Serie rund um den manipulativen Gott des Schabernacks keine ergreifende Hintergrundgeschichte erzählt, sondern ihren Antihelden „Loki“ in ein vollkommen neues Abenteuer stürzt – um dabei mal eben das gesamte MCU gehörig auf den Kopf zu stellen. Denn plötzlich taucht eine mächtige Behörde aus dem Nichts auf, für die Infinity-Steine bloß noch als Briefbeschwerer taugen. Die unablässig beobachtet und jegliche Abweichungen vom vorgesehenen Weltgeschehen erbarmungslos zurechtstutzt, ohne dass es bislang jemand mitbekommen hätte. Also genau der richtige Umgang für einen durchtriebenen Narzissten wie Loki, der nur allzu bekannt ist dafür, gehörig aus der Reihe zu tanzen. Lässt man dann noch Owen Wilson („Midnight in Paris“, „Inherent Vice – Natürliche Mängel“) in der Rolle des charmant-frechen Agenten Mobius als Gegenspieler und zugleich Partner in Crime auf Hauptdarsteller Tom Hiddleston („Thor“, „High Rise“) los, wird daraus eine herrlich verrückte Reise durch Raum und Zeit.


Was dich in der ersten Staffel von „Loki“ erwartet:


Was für ein Pech: Da hat es Loki gerade geschafft, sich inmitten des Getümmels vom „Avengers: Endgame“ aus der Verantwortung zu schleichen und mit dem Raumstein zu fliehen – und schon wird er wieder festgenagelt. Diesmal aber nicht von seinen Erzfeinden, sondern von einer ominösen Zeithüter-Organisation namens TVA (Time Variance Authority). Angeblich hat er mit seiner Flucht gegen den „wahren Zeitstrahl“ verstoßen, ist damit zu einer „Variante“ geworden und soll deswegen zur Rechenschaft gezogen werden. Dabei ist allein schon der Weg bis in den Gerichtssaal eine Bestrafung sondergleichen: Denn in diesen trocken-düsteren Mühlen der Bürokratie scheint niemand auch nur ein müdes Lächeln für Lokis ausgeprägte Ironie übrig zu haben.

Das ändert sich glücklicherweise, als ihn der hochrangige TVA-Agent Mobius im letzten Moment vor der Vollstreckung des tödlichen Urteils bewahrt. Er braucht Hilfe gegen einen unsichtbaren Gegner, der an den verschiedensten Stellen des Zeitstrahls Chaos sät und damit sogar der allmächtigen TVA zu schaffen macht. Wer wäre da besser als Unterstützung geeignet als jener durchtriebene Gott, der sich mit sämtlichen Variationen der Hinterlist nur allzu gut auskennt? Zumal es sich beim gesuchten Gegenspieler offensichtlich ebenfalls um eine Variante von Loki handelt.

Doch bevor es losgehen kann, müssen Loki und Mobius erst einmal Vertrauen zueinander aufbauen. Was gar nicht so leicht ist – immerhin liegt es in Lokis Natur, jede noch so kleine Möglichkeit zur Flucht schamlos auszunutzen. Und Mobius geht auch nicht gerade zimperlich mit ihm um, als er ihn mit seiner von Niederlagen geprägten Vergangenheit und wenig vielversprechenden Zukunft konfrontiert, um zu zeigen: Die TVA ist seine einzige Chance, die nicht in die Katastrophe führt.


Richtig guter Drive & voller Anspielungen – warum sich „Loki“ auf jeden Fall lohnt:


Was Showrunner Michael Waldron da gemeinsam mit Regisseurin Kate Herron ausgeheckt hat, ist schwer zu beschreiben und zugleich unfassbar gut. Allein schon Lokis Ankunft in der TVA ist superwitzig, weil hier einfach zwei vollkommen verschiedene Welten schamlos aufeinanderprallen. Auch der anschließende Zusammenschluss mit Owen Wilson funktioniert wunderbar und es scheint fast so, als würde das Ganze nun sanft in eine Crime-Serie mit Loki als TVA-Berater überleiten – doch weit gefehlt. Stattdessen wechselt die Serie quasi mit jeder Folge das Setting, den Stil und die Richtung, sodass es sich ein bisschen so anfühlt, als hätten sich „Blacklist“ und „Doctor Who“ zu einer chaotischen Allianz zusammengetan. Und als wäre das Marvel-Universum bislang überhaupt nur mit Drosselung gefahren, um nun in den „Fast & Furious“-Modus zu schalten. Weil der bislang sorgsam dosierte typisch-selbstironische Marvel-Humor hier geradezu auf die Spitze getrieben wird und die ganze Serie vor Anspielungen nur so strotzt. Du darfst also echt auf einiges gefasst sein.

Gleichzeitig ist es schön, den bisher eher einseitigen Charakter von Loki allmählich auch von einer anderen Seite kennenzulernen. Der Gott des Schabernacks muss sich hier nämlich wohl oder übel mal ausführlich mit sich selbst auseinandersetzen – und das gleich auf mehrfache Weise. Keine leichte Aufgabe, doch die neue Rolle steht ihm richtig gut! Kurzum: „Loki“ macht rundum Spaß und ist für Marvel-Fans natürlich ein absolutes Muss!

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

FilmverleihDisney

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23. Woche 2021).