Logan Lucky

Wenn Steven Soderbergh inszeniert und einen Cast aufweisen kann, der von Channing Tatum über Adam Driver, Daniel Craig und Brian Gleeson bis zu Hilary Swank reicht, dann sind die Erwartungen hoch. Und noch höher sind sie, wenn es sich ausgerechnet um eine Gaunerkomödie handelt – hat Soderbergh selbst doch mit Ocean’s Eleven und seinen Nachfolgern Maßstäbe gesetzt.

Hier geht es um Jimmy Logan, der gerade unverschuldet seinen Job als Baggerfahrer in einer Mine verloren hat. Sein Bruder Clyde, der beim Irakeinsatz seinen linken Unterarm verloren hat, arbeitet als Barkeeper und auch Schwester Mellie als Friseurin kann den großen Bruder nicht finanziell unterstützen. Dass ein Coup fällig ist, weiß Clyde, als Jimmy das entscheidende Stichwort sagt: „Kartoffelbrei“. Die anspruchsvolle Planung beginnt mit einem Besuch im Knast: Joe Bang, der Spezialist für Sprengungen, muss noch fünf Monate absitzen, aber die Logans haben schon eine Lösung. Allerdings besteht Joe Bang darauf, dass auch seine beiden Brüder am Coup beteiligt werden müssen. Das jährliche Großereignis einer Autoshow mit Rennen und Rummel ist das Ziel der Begierde.

Anders als in den „Ocean’s“-Filmen haben wir es hier nicht mit smarten Gentleman-Gangstern zu tun. Vielmehr stehen diese Gauner am Rand der Gesellschaft, zählen körperlich oder geistig nicht unbedingt zur Elite. Der Zuschauer wird denn auch gar nicht erst in ihre Detailplanung eingeweiht, sondern kann mit stiller Bewunderung miterleben, wie sich trotz Widrigkeiten ein Detail ins andere fügt. Wenn dann ein Teil der Beute auf dem Gelände einer 24-Stunden-Tankstelle gefunden wird und der Coup als „Ocean 24-7“ in aller Munde ist, versteht spätestens jeder die Anspielungen und ahnt, dass ein weiterer Twist nicht lange auf sich warten lässt. Eine harmlose, liebenswerte Gaunerkomödie, in der Bond-Darsteller Daniel Craig als wasserstoffblonder Knacki überrascht.

DVD Extras: Entfallene Szenen, Making of, Interviews

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Making of, Interviews

Gabi Brandt