Little Demon (Staffel 1)

Serienstart:
01.03.2023
Staffel:
1
Folgen:
10
Länge der Folgen:
24 bis 27 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Seth Kirschner, Kieran Valla
Darsteller:
Synchronsprecher*innen: Lucy DeVito (Chrissy), Aubrey Plaza (Laura), Danny DeVito (Satan), Eugene Cordero (Bennigan), Lennon Parham (Darlene), Seth Kirschner (Erwin) u. a.
Genre:
Comedy , Familienfilm , Animation
Land:
USA, 2022

Das erste Mal die Periode zu bekommen, ist definitiv ein Erlebnis! Doch bei Chrissy wäre eine solche Beschreibung wohl kilometerweit zu kurz gefasst: Denn warum bitte hat ihr niemand gesagt, dass sich in diesem Moment ein riesiges Loch am Himmel öffnen, alles um sich herum einsaugen und damit grenzenloses Chaos verbreiten würde? Oder dass sie lieber etwas aufpassen sollte, wenn sie sich gegen andere wehren muss – weil daraus in Sekundenschnelle ein Blutbad entstehen kann? Oder dass ihr Vater rein zufällig Satan ist?! Und sie eben der Antichrist. Aber gut, Kinder müssen ja auch nicht alles wissen. Willkommen bei „Little Demon“ – der etwas anderen Serie rund um eine durch und durch seltsame Familie.


Was dich in der Animations-Serie „Little Demon“ erwartet:


Wer ihr Vater ist, erfährt Chrissy auf eher ungünstige Weise: Als das besagte höllische Chaos ausbricht, kommt eine Gruppe von Dämonen sie holen, um sie zu Satan höchstpersönlich zu bringen. Der konnte seine Tochter nämlich durch die Folgen ihrer ersten Periode nun endlich aufspüren, nachdem sie von ihrer Mutter Laura viele Jahre vor ihm versteckt und beschützt wurde. Und sie scheint ihm wirklich wichtig zu sein – weil er nur mit ihr eine Chance hat, die längst verlorene Herrschaft über die Hölle zurückzugewinnen.

Doch es kommt dann alles ein wenig anders, als wie er sich die große Family-Reunion vorgestellt hat. Einerseits weil Chrissys Mum da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat und sich dabei von den finsteren Kräften kein bisschen beeindrucken lässt, sondern es locker mit jedem noch so düsteren Dämon aufnimmt. Andererseits weil auch Chrissy es nicht einsieht, jetzt für ihren Rabenvater die Idiotin zu spielen. Da soll er bitte erst mal zeigen, dass er sich die Elternschaft auch wirklich verdient hat.

Neben Chrissy, ihrer Mutter Laura und ihrem Vater Satan sind da außerdem noch Darlene, die herzensgute und letztendlich nur scheinbar naive Nachbarin, die Laura stets hilfsbereit zur Seite steht – auch wenn die gerade Dämonen foltert oder gefährliche Beschwörungsrituale durchführt –, und Bennigan, Chrissys bester Freund und ihre seelische Stütze, der im Laufe der Serie für so manche Überraschung sorgt. Und nicht zu vergessen Erwin – aber der ist noch mal eine ganz andere Geschichte.


Lohnt sich die Serie über eine höllische Familie für mich?


Wahrscheinlich ist es gut, wenn du schon die eine oder andere verschrobene Zeichentrickserie gesehen hast, um eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, worauf du dich hier einlässt. „Little Demon“ ist nämlich buchstäblich (nicht) von schlechten Eltern und fährt in Sachen tiefschwarzer Humor und durchgeknallte Gewaltexzesse ganz schön auf: Da werden Genitalien weggeschossen oder einfach so andere Körper übernommen, es gibt ein Vater-Tochter-Deathmatch mit Live-Übertragung, einen prickelnden Flirt mit einem Serienmörder, einen Mutter-Tochter-Krieg mit Kakerlaken- und Ratten-Armeen und es kommt zur Begegnung mit einem alterlosen Wesen mit parasexuellen Machtdynamiken gegenüber unschuldigen Schülerinnen (also mit einem dieser nervigen, übergriffigen Geister, die irgendwelche Idiot*innen unbedingt beschwören müssen). Das ist tatsächlich überraschend großartig – kann aber auch die Nervenbahnen ganz schön triggern, wenn die Erwartungen eigentlich mehr auf Family-Unterhaltung à la „Die Unglaublichen“ eingestellt sind. (Tatsächlich sagt Chrissy sogar: „Wir sind wie die Unglaublichen – nur ekliger.“)

Ist dann die Offenheit dafür da, versteckt sich unter der krassen Schale eine unglaublich kluge Serie über die verqueren Dynamiken zwischenmenschlichen Miteinanders – mit einigen ziemlich coolen Entwicklungen: Wenn der Teufel höchstpersönlich merkt, dass die plötzliche Verantwortung als Vater doch etwas mit ihm macht, dass sein Verhalten vielleicht gar nicht so cool ist wie gedacht und dass es womöglich besser wäre, nicht mehr mit soziapathischen Freund*innen auf Menschenjagd zu gehen. Wenn Laura (ganz langsam) lernt, aus ihrer Rolle als steinharte Löwenmama herauszuwachsen, Chrissy nicht mehr so stark zu kontrollieren und auch einfach mal nett zu sein – wobei Wutegel wohl nicht der optimale Weg ist, um die eigenen Aggressionen im Zaum zu halten und mit den vermeintlichen Supermüttern an der Schule mitzuhalten. Und wenn Chrissy merkt, dass das mit dem Erwachsensein ein ganz schön stressiger Job ist – und dass ihre Eltern in mancherlei Hinsicht eigentlich schon schwer in Ordnung sind.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2023).