Lila, Lila

David Kern ist Kellner in einem Berliner Café und so schüchtern, dass er kaum jemandem auffällt. So beachtet ihn leider auch die Literaturstudentin Marie nicht, obwohl sie oft in seinem Café zu Gast ist. Ihre wortgewandten Kommilitonen scheinen ihr lieber zu sein. In einem Nachttisch, den David auf einem Flohmarkt kauft, findet er zufällig ein altes Romanmanuskript. Der Autor ist unbekannt, der Text wurde offensichtlich nie veröffentlicht. So tippt David es auf seinem Computer ab, setzt seinen eigenen Namen drunter und gibt es Marie zu lesen. Die ist begeistert. Und beginnt nicht nur, sich für den vermeintlichen Autor zu interessieren, sondern schickt das Manuskript an einen Verlag. Plötzlich wird David überall als literarische Neuentdeckung gefeiert. Als ein abgehalfterter älterer Mann namens Jacky bei David auftaucht und behauptet der wahre Autor zu sein, wird es immer schwieriger, die Scharade aufrecht zu erhalten.

Eine bissige Satire auf den Literaturbetrieb von Martin Suter, die zum Bestseller wurde, diente als Vorlage für "Lila, Lila". Satirische Töne, die genüsslich überzeichnet intellektuelle Dummschwätzer im Literaturbetrieb und das Hochjubeln des nächsten neuen Star-Autoren aufs Korn nehmen, gibt es auch in der Verfilmung. Insgesamt liegt der Schwerpunkt jedoch auf der Liebesgeschichte zwischen David und Marie. Zwar ist es nicht sonderlich neu, dass Daniel Brühl den schüchternen Jungen und Henry Hübchen das abgewrackte Schlitzohr spielen. Und auch das Frauenbild, das in Form der ihren vermeintlichen Dichter anhimmelnden Marie daher kommt, wirkt etwas abgenutzt. Indem er den Film konsequent im Retrolook ausstattet, setzt Regisseur Alain Gsponer ("Rose", "Das wahre Leben") hier noch eins drauf – wodurch es ihm gelingt, charmant und etwas eigen eine unterhaltsame romantische Komödie zu erzählen.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Interviews, Making of, Musikvideo, Trailer

Kirsten Loose