Jumanji 2: The Next Level

Ein Jahr ist vergangen, seit Martha, Spencer, Fridge und Bethany von einer geheimnisvollen Spielkonsole eingesaugt wurden und in einem rasant-gefährlichen Abenteuer schließlich Jumanji gerettet haben. Seitdem ist viel passiert: Mit dem Weg aufs College haben sich die vier Freund*innen aus den Augen verloren und sehen sich nur noch sporadisch. Und selbst die Beziehung von Bethany und Spencer steht gerade auf Pause. Überhaupt kommt sich Spencer in letzter Zeit wieder vor wie ein Loser und sehnt sich zurück nach den aufregenden Zeiten in Jumanji, wo alles möglich schien. Deswegen wird er auch etwas melancholisch, als nun kurz vor Weihnachten ein Treffen der Gruppe bevorsteht. Und fasst schließlich den Gedanken, doch noch mal in den Keller zu gehen und nach der Spielkonsole zu schauen …

Als Martha, Fridge und Bethany dann am nächsten Tag nach ihm suchen, stehen sie schließlich im Keller vor der Konsole und ahnen, was passiert ist. Auf gar keinen Fall wollen sie wieder nach Jumanji. Aber sie können Spencer nicht im Stich lassen. Außerdem haben sie es schon einmal geschafft – da stehen die Chancen doch ganz gut. Nur als sie dann schließlich im Spiel sind, ist das gar nicht Spencer im Körper vom muskelbepackten Abenteurer Dr. Bravestone. Und auch Bethany fehlt. Stattdessen stehen dort Opa Eddie und sein alter Freund Milo, die mal gar keinen Schimmer haben, was hier eigentlich abgeht. Außerdem zeigt sich schon wenig später, dass auch die Mission diesmal eine andere ist. Es wird also doch wieder eine ganz schön brenzlige Geschichte.

Als der erste Teil von „Jumanji“ 2017 über die Leinwand tanzte, hat die Neuauflage mit Dwayne „The Rock“ Johnson, Karen Gillan, Kevin Hart und Jack Black in den Hauptrollen ganz schön gerockt. Kein Wunder! Denn neben dieser prominenten Besetzung war der Film so erfrischend anders, dass man beide Versionen lieben kann – und die neue Variante war eben ein bisschen fetziger und vor allem ironischer.

Nun ist es ja leider oft so, dass ein zweiter Teil nicht mit dem ersten mithalten kann. Das gilt wohl auch hier, wobei „Jumanji 2: The Next Level“ immer noch für ziemlich gute Stimmung im Kino sorgt. Zwar hat sich die Komik mit den vier Teenagern im Körper der Abenteuer-Helden etwas abgelaufen, doch Regisseur Jake Kasdan holt mit neuen Variationen noch einige richtig schöne Momente heraus. Zum Beispiel mit Opa Eddie und Milo, für die ein Körper ohne Altersgebrechen eine längst vergessene Erfahrung ist, die sie erstmal vollauf genießen müssen. Und den eigentlich sehr sportlichen Fridge hat es diesmal noch fieser erwischt – denn nun ist er nicht einmal mehr der etwas klein geratene Zoologe, sondern direkt der „Kartenschlumpf“ Dr. Oberon, dessen großartigen Fähigkeiten wie Geometrie die kleinen Schwächen „Ausdauer, Sonne, Hitze und Sand“ gegenüberstehen. Optimale Voraussetzungen für ein Abenteuer in der Wüste.

Kurzum: „Jumanji 2: The Next Level“ ist immer noch witzig und actiongeladen sowieso – mit einer wilden Hetzjagd durch die Wüste, einem Balancierakt über gefühlt tausend Schwebebrücken, ausufernden Kämpfen und Körpertausch-Chaos und natürlich mit Kuchen. Außerdem geht es inmitten all der Abenteuer am Ende immer noch um Freundschaft. Und das geht auf eine angenehme Weise ans Herz.

Marius Hanke