In jeder Sekunde

Jan Fehse hat sich bisher als Chefkameramann einen Namen gemacht. Er fotografierte dabei auch Kinder- und Jugendfilme, wie „alaska.de“, „Sams in Gefahr“ oder „Herr Bello“, und wurde 2001 für seine Bildgestaltung bei „Tattoo“ für den Deutschen Kamerapreis nominiert. Nun legt er mit dem Episodenfilm „In jeder Sekunde“ sein Regiedebüt vor.

Hier sind zwei Beziehungsdramen schicksalhaft miteinander verbunden. Da ist der Arzt Dr. Frick. Er leitet die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses. In seiner knappen Freizeit kümmert er sich ausschließlich um seine elfjährige, schwerkranke Tochter. Für seine leicht depressive Frau Anna bleibt da wenig Zeit. In ihrer Beziehung nimmt die Sorge um das unheilbar kranke Kind soviel Raum ein, dass für die eigenen Bedürfnisse kaum noch Platz ist. Dann lernt Frick die Galeristin Luisa kennen. Lange Zeit will er sich auf die Zuneigung, die er ihr gegenüber empfindet, nicht einlassen, doch Luisa kämpft um ihn. Auch in der Geschichte von Sarah und Christoph ist die Frau die Aktive. Sie beendet die Beziehung zu dem narzisstischen, drogenabhängigen Veranstaltungsmanager und verliebt sich in den Fotografen Ben. Christoph jedoch will Sarah mit aller Macht zurückgewinnen. Er lädt sie zu einem „Arbeitstreffen“ ein und verabreicht ihr heimlich Drogen. Daraufhin erleidet Sarah einen toxischen Schock und verliert das Baby, das sie von Ben erwartet. Ben will sich rächen und fährt in die Klinik von Dr. Frick, wo Christoph nach einem Selbstmordversuch liegt. Zu dieser Zeit ist auch Luisa auf dem Weg zu Dr. Frick. Die Wege der beiden kreuzen sich und das Schicksal, das das Leben „in jeder Sekunde“ in eine andere Richtung lenken kann, nimmt seinen Lauf.

Der Film lebt vor allem durch das Spiel der hervorragenden Darsteller Sebastian Koch, Barbara Auer, Wotan Wilke Möhring, Mina Tander, Ronald Zehrfeld und Jenny Schily wie auch durch die beiden gut erzählten, sehr unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Nicht ganz einsichtig ist es, was die Storys miteinander zu tun haben, ihre Verknüpfung am Schluss erscheint willkürlich und lässt den Zuschauer etwas ratlos zurück.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch

Barbara Felsmann