Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?

Länge:
94 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Lola Randl
Darsteller:
Lina Beckmann (Luisa/Ann), Charly Hübner (Richard), Benno Fürmann (Leopold), Inga Busch (Miriam), Traute Hoss (Kassiopeia), Inga Busch (Miriam)
Genre:
Komödie
Land:
Deutschland, Niederlande, 2017

Luisa ist Paartherapeutin, hat aber ihre eigene Art, ihr Beziehungsleben zu führen: Während ihr Ehemann Richard eher der häusliche Typ ist, der gern für sie kocht und es sich gemütlich macht, erlebt sie mit ihrem Lover Leopold Leidenschaft. Dabei ist Leopold ausgerechnet der Chef ihres Mannes. Ehe und Affäre parallel zu jonglieren sind genauso schwierig wie die sonstigen Herausforderungen, denen eine moderne Frau gerecht werden soll. Und so bricht Luisa eines Abends zusammen. Als sie am nächsten Morgen wach wird, sitzt eine fremde Frau auf ihrem Bett. Wobei die gar nicht so fremd aussieht, sondern genauso wie Luisa. Ann ist eine Abspaltung von ihr. Weil Ann ausgesprochen naiv und folgsam ist, erkennt Luisa ihre Chance, sie zu benutzen, um ihr anstrengendes Leben zu meistern. Während Ann sich mit Richard einen gemütlichen Abend macht, kann Luisa sich mit Leopold vergnügen. Doch mit der Zeit beginnt Ann, ihren eigenen Kopf zu entwickeln, und die Dinge werden für Luisa noch komplizierter, als sie es eh schon waren.

Der Titel „Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?“ ist Programm. Dabei ist Lola Randls Film kein Drama geworden, im Gegenteil. Ausgesprochen schräg und unterhaltsam erzählt die Regisseurin vom Burnout einer modernen Frau, die den Herausforderungen ihres Lebens nicht mehr gewachsen ist, und von den Folgen, die dies hat. Ganz handfest stehen Luisa die Konsequenzen ihres Zusammenbruchs gegenüber: in Form eines zweiten Ichs. Die Idee ist originell, wird aber erst dadurch richtig toll, dass Lina Beckmann (Junges Licht) in ihrer Doppelrolle als Luisa und Ann alle Register ihres komischen Könnens zeigt. Lola Randl („Die Erfindung der Liebe“) hat ein Talent für absurde gebaute Komödien und lebt dieses auch in diesem Film ordentlich aus. Und so ist die Geschichte so laut, bunt und knallig wie auch die gesamte Gestaltung des Films – von der Architektur der Häuser bis hin zu den Farben. Ein schlaues Vergnügen mit einer, nein zwei sehenswerten Protagonistinnen von einer wunderbar eigenwilligen Filmemacherin.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Dt. f. Hörg.

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (39. Woche 2018).