Fear Street – Teil 1: 1994

Länge:
107 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 18 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Leigh Janiak
Darsteller:
Kiana Madeira (Deena), Olivia Scott Welch (Sam), Benjamin Flores Jr. (Josh), Julia Rehwald (Kate), Fred Hechinger (Simon) u. a.
Genre:
Horror , Thriller , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2021

Mit seinen unheimlichen Büchern hat der US-amerikanische Schriftsteller R. L. Stine über die Jahre mehrere Generationen das Fürchten gelehrt. Bekannt sind neben seinen „Gänsehaut“-Werken vor allem die Bände der 1989 begonnenen „Fear Street“-Reihe, die zu den erfolgreichsten Jugendbuchserien überhaupt zählt. Beim Streaming-Dienst Netflix, der fortlaufend Originalstoffe für junge Zuschauer*innen produziert, geht nun eine Horrorfilmtrilogie an den Start, die auf eben diesem Erzählkosmos basiert und im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht wird.

Den Anfang macht „Fear Street – Teil 1: 1994“, der uns in das regelmäßig von grausamen Bluttaten heimgesuchte Städtchen Shadyside entführt. Auch Mitte der 1990er Jahre kommt es in der trostlosen Ortschaft mal wieder zu einem brutalen Verbrechen, das die schon oft diskutierten Gerüchte um einen Hexenfluch aufs Neue befeuert. Für derartige Überlegungen hat Deena keinen Nerv, da sie mit der Trennung von ihrer Freundin Sam fertigwerden muss, die vor kurzem in die wohlhabende, strahlend schöne Nachbarkommune Sunnyvale gezogen ist. Als Sam nach einem Autounfall im Krankenhaus landet und dort nur wenig später das Morden weitergeht, beginnt Deena allerdings, an ihrer Haltung zu zweifeln. Gemeinsam mit ihren Buddys Kate und Simon, ihrer Ex und ihrem Bruder Josh findet sie sich plötzlich im Fadenkreuz mehrerer mordlüsterner Gestalten wieder und muss so schnell wie möglich die Hintergründe der vielen Todesfälle in Shadyside aufklären.

Wer sich ein wenig im Horrorgenre auskennt, wird schnell bemerken, dass sich die auch am Drehbuch beteiligte Regisseurin Leigh Janiak immer wieder vor bekannten, prägenden Filmen verneigt. Die in einer Shoppingmall spielende Eröffnungssequenz etwa verweist ganz konkret auf Wes Cravens kleinen Geniestreich „Scream“, der 1996 dem Teenager-Slasher neues Leben einhauchte. Ähnlich wie dort ist in „Fear Street – Teil 1: 1994“ oft ein ironischer Unterton zu spüren.

Was den in bester „Stranger Things“-Manier mit Nostalgie-Charme angereicherten Auftakt der Netflix-Trilogie von anderen Junge-Leute-werden-gemeuchelt-Streifen unterscheidet, ist der übernatürliche Dreh der Geschichte. Die Verbindung aller Taten, die sich in der Geschichte von Shadyside ereignet haben, könnte in den beiden folgenden Kapiteln noch einige spannende Aspekte zu Tage fördern. Sind die Figuren in anderen Horrorfilmen häufig bloß dümmliches Kanonenfutter, bemühen sich Janiak und Koautor Phil Graziadei zumindest um ein paar Nuancen. Emotionaler Anker der Handlung ist die Beziehung zwischen Deena und Sam, die offenkundig noch etwas füreinander empfinden.

Fans des düsteren Genreschaffens dürften ihre Freude an den vielen Zitaten haben, werden aber auch erkennen, dass „Fear Street – Teil 1: 1994“ inszenatorisch und atmosphärisch keine außergewöhnlichen Einfälle zu bieten hat. Zartbesaitete Zuschauer*innen seien dennoch gewarnt: Mitunter geht es nämlich ganz schön blutig zur Sache. Daran wird sich wahrscheinlich auch im Nachfolger „Fear Street – Teil 2: 1978“, der an den Horrorklassiker „Freitag der 13.“ andockt, nicht viel ändern.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26. Woche 2021).