Extra Ordinary - Geisterjagd für Anfänger

Rose hat übernatürliche Kräfte und kann mit Geistern sprechen. Doch seit sie damit aus Versehen ihren Vater getötet hat, lässt sie die Finger davon und konzentriert sich stattdessen voll und ganz auf ihr eher ödes Leben als Fahrlehrerin. Bis plötzlich Martin auftaucht und sie um Hilfe bittet, weil seine tote Frau ihm und seiner Tochter Sarah das Leben schwer macht. Rose winkt ab, so sympathisch sie ihn auch findet. Doch dann ruft Martin wieder an, weil Sarah regungslos über dem Bett schwebt – was Rose sofort an ein satanisches Beschwörungsrituals denken lässt. Und in der Tat: Wenn sie nichts unternimmt, wird das Mädchen zum bevorstehenden Blutmond geopfert, um dem halb vergessenen Popstar Christian Winter im Pakt mit dunklen Mächten zu neuem Ruhm zu verhelfen. Um das zu verhindern, bleibt Rose also gar nichts anderes übrig, als über ihren Schatten zu springen und wieder zur Geisterjägerin zu werden.

Übernatürliche Phänomene laden zu jeder Menge Spekulationen ein – und wir alle haben wohl zumindest einmal Ausschnitte aus jenen ominösen TV-Shows gesehen, die solchen Ereignissen auf den Grund gehen wollen. „Extra Ordinary – Geisterjagd für Anfänger“ steigt mit Szenen einer solchen Show ein und man fühlt sich direkt ein paar Jahrzehnte zurück und in eine absurd-wohlige Stimmung versetzt. Außerdem ist dieser Einstieg die perfekte Vorbereitung: Denn es wird schon ein bisschen verschroben – auf eine absolut sympathische Art. Erst hat man Mitleid mit Rose und Martin, die beide eher auf dem Schicksalsfeld der lebenslangen Loser zu stehen scheinen und in dieser Rolle sehr passend von Maeve Higgins und Barry Ward (Jimmy’s Hall) verkörpert werden. Dann lernt man sie lieben, mit all ihren Eigenheiten. Erst recht, sobald auf der Gegenseite der schnauzbärtige Möchtegern-Musiker und Profi-Ekel Christian Winter auftaucht (gespielt von Will Forte aus Nebraska), um mit einer Penis-Wünschelrute auf Jungfrauensuche für sein Opferritual zu stiefeln. Das alles ist so verrückt, wie es klingt. Mit jeder Menge Jokes im typisch britischen Humor, die nicht genial sind, aber dafür Spaß machen. Damit ist „Extra Ordinary – Geisterjagd für Anfänger“ ideal, um sich für einen amüsant-gruseligen Halloween-Abend einzustimmen oder einen entspannten Winterabend zu genießen.

Marius Hanke