Ein Sommer in New York - The Visitor

Nach dem Tod seiner Frau hat der Universitätsprofessor Walter Jale Mühe noch einen Sinn in seinem Leben zu finden. Als er zu einer Konferenz nach New York kommt, findet er in seiner dortigen Wohnung, die er nur selten benutzt, den Syrer Tarek und die Senegalesin Zainab vor. Offensichtlich hat Walters Vermieter diesen die Räume einfach "untervermietet". Walter will das Paar nicht vertreiben und so wohnt man zu dritt. Tatsächlich freundet sich Walter mit Tarek an und erhält von ihm Unterricht im Spiel der Djembé, einer Trommel. Seine Lebenslust kehrt langsam zurück. Eine Kleinigkeit verändert alles. Tarek wird von der Polizei festgehalten, als er vermeintlich mit der U-Bahn schwarz fährt. Erst jetzt erfährt Walter, dass Tarek und Zainab Illegale sind. Tarek wird aus der Haft nicht entlassen. Es besteht Gefahr, dass er abgeschoben wird. Walter tut sein Möglichstes, um dies zu verhindern.

Nach "The Station Agent" ist dies der zweite Spielfilm des ansonsten eigentlich als Schauspieler tätigen Thomas McCarthy. Erneut bemüht sich der Regisseur ganz auf die Figuren konzentriert, ruhig und ohne großen Effekte seine Geschichte zu erzählen. Dabei wird seine Absicht deutlich, den Traum vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten kritisch zu hinterfragen und aufzuzeigen, wie alltäglicher Rassismus - insbesondere nach dem 11. September - Ausländern in den USA das Leben schwer macht. Leider gelingt es nicht, dieses ehrenwerte Vorhaben im Film zu transportieren, ohne bemüht und belehrend zu wirken. Trotz einer wirklich guten Besetzung werden die Figuren nicht recht lebendig und der "Sommer in New York" wird zum pädagogischen Lehrstück, nicht zu einer wirklich berührenden Geschichte.


DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Trailer

Kirsten Loose