The Station Agent

Der kleinwüchsige Finbar McBride arbeitet in einem Laden für Modeleisenbahnen. Als sein Chef stirbt, erbt Fin von ihm ein heruntergekommenes Eisenbahndepot in der Nähe eines winzigen Kaffs in New Jersey. Fin kommt dies gelegen. Er ist nicht gern unter Menschen und das Depot scheint ein idealer Ort, um endlich seine Ruhe zu haben. Doch statt Abgeschiedenheit findet er vor seinem neuen Zuhause den Kaffeestand der gutmütigen Quasselstrippe Joe vor und die hektische Malerin Olivia fährt Fin beinahe über den Haufen. Immer wieder kommen sich die drei in die Quere und freunden sich langsam an.

Fin fällt durch seine Körpergröße auf. Sie ist Anlass für Gesprächsstoff unter den Leuten und wird natürlich auch in diesem Film thematisiert. Doch ist "The Station Agent" kein Rührstück über Behinderung, das den moralischen Zeigefinger hebt. Vielmehr geht es um einen Menschen, der einfach gern seine Ruhe hätte, dabei aber auf andere Personen stößt, die durch ihre Schrulligkeiten und Ticks auch alle ein bisschen anders sind. Ganz liebevoll betrachtet der Film diesen Mikrokosmos von Einsamen und Außenseitern in einer amerikanischen Kleinstadt. Mal gehen sich diese auf die Nerven, mal nähern sie sich an, langsam entsteht Freundschaft. Der Film erzählt das in ruhigen unspektakulären Bildern und oft ohne viele Worte. Wer ein Freund des leisen Humors ist und die Filme des Finnen Aki Kaurismäki oder "Zugvögel... einmal nach Inari" (auch ein Eisenbahnfilm!) mag, wird sich über dieses wunderschöne kleine Stück Kino mit tollen Darstellern freuen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Trailer, Nicht verwendete Szenen, Audiokommentar

Kirsten Loose