Detective Dee und die Legende der vier himmlischen Könige

Tsui Hark ist eine Legende. Er hat uns die fliegenden Martial Arts-Kämpfer geschenkt, die leichtfüßig und scheinbar mit übernatürlichen Kräften elegant durch die Luft wirbeln, und uns damit zum Staunen gebracht. Und selbst wer die „Once upon a time in China“-Reihe, längst ein Klassiker des Hongkong-Kinos, noch nie gesehen hat, kennt zumindest Filme, die von diesen beeinflusst wurden. Im gegenwärtigen Hollywood-Blockbusterkino ist kaum ein Film denkbar, der auf Stunts mit an Drahtseilen befestigten Schauspielern verzichten würde. Heute darf überall kunstvoll durch die Luft geflogen und gesprungen werden. Tsui hat sein filmisches Repertoire mittlerweile erweitert und die Stereoskopie, sprich das 3D-Kino, für sich entdeckt: Schon der zweite Teil seiner „Detective Dee“-Reihe war ein 3D-Film. Und bereits in der Eröffnungssequenz des dritten Teils wird unmissverständlich sichtbar, dass die Technik (die ja bereits wieder an Bedeutung verloren hat) für ihn keineswegs nur ein Verkaufsargument für seine Filme ist. Ganz offensichtlich liebt es Tsui, seine Filmfiguren nun auch durch den dreidimensionalen Raum fliegen und wirbeln zu lassen, und bringt sein Publikum schon wieder zum Staunen.

Die Handlung von „Detective Dee und die Legende der vier himmlischen Könige“ setzt direkt nach Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers ein und ist dementsprechend noch immer eine Vorgeschichte zum später spielenden ersten Teil Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen von 2011. Dee, der pfiffige Ermittler, eine Art Sherlock Holmes mit Schwarzem Gürtel, wurde nach seinem erfolgreichen letzten Einsatz das Drachenschwert anvertraut. Doch der Kaiserin ist er als Chef der Ermittlungsbehörde ein Dorn im Auge. Mit der Hilfe außergewöhnlicher Kämpfer soll Dee ausgeschaltet werden. Dass die Kaiserin selbst auf einem wackligen Thron sitzt und ein Geheimbund es auf ihren Sturz abgesehen hat, hat sie allerdings nicht bedacht. Ein wenig konfus beginnt die Handlung und macht es entsprechend schwer, sich in der Dee-Welt zurechtzufinden. Doch dann entspinnt sich ein tricktechnisches, hoch unterhaltsames Feuerwerk, das zwar nicht sonderlich mit Tiefgang, dafür aber mit Bildern punkten kann. Ein wenig altmodisch wirkt das bisweilen und erinnert daran, wie Hongkong-Filme früher einmal waren. Aber genau das macht dieses Fantasy-Spektakel auch aus. Dieses Mal glücklicherweise ohne patriotischen Unterton.

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Stefan Stiletto