Cruel Summer

Serienstart:
20.04.2021
Staffel:
1
Folgen:
10
Länge der Folgen:
41 bis 45 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Max Winkler
Darsteller:
Chiara Aurelia (Jeanette), Olivia Holt (Kate), Harley Quinn Smith (Mallory), Allius Barnes (Vince), Blake Lee (Direktor Martin Harris), Michael Landes (Jeanettes Dad), Froy Gutierrez (Jamie) u. a.
Genre:
Thriller , Drama
Land:
USA, 2021

Kate Wallace und Jeanette Turner – zwei Schulmädchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Die eine ist beliebt und heiß umworben, die andere der kaum beachtete Nerd mit Zahnspange. Doch dann verschwindet Kate plötzlich und im Laufe des nächsten Schuljahrs nimmt Jeanette ihren Platz in der Schul-Hierarchie ein – bis hin zur Beziehung mit Kates Exfreund Jamie. Und als Kate schließlich nach Monaten eingesperrt in einem Keller gerettet werden kann, stellt sich die große Frage: Hat Jeannette davon gewusst und ganz bewusst nichts unternommen? Mit diesem bedrückenden Rätsel schickt uns die erste Staffel von „Cruel Summer“ auf den verschlungenen Pfad der Wahrheitssuche und hält dabei die Spannung bis zum Ende aufrecht.


Was dich in Staffel 1 von „Cruel Summer“ erwartet:


Die Serie erzählt die Vorgeschichte und die tragischen Folgen der Entführung einer Schülerin durch den neuen Direktor der Schule. Dabei zeigt jede Folge die Geschehnisse um einen bestimmten Tag herum, aber springt dabei zwischen den Jahren 1993, 1994 und 1995 – also vor der Entführung, kurz nach der Entführung und ein Jahr später. So erfahren wir nach und nach, wie es überhaupt zu der Tragödie kommen konnte, aber auch welche Spuren das alles hinterlassen hat. Nicht nur für Kate, denn als sie in einer Fernsehsendung behauptet, Jeanette habe sie in dem Keller gesehen und nichts unternommen, wird deren Leben ebenfalls komplett auf den Kopf gestellt. Binnen kürzester Zeit wird Jeanette zum meistgehassten Menschen des Landes und ihre Familie wird zunehmend von der Kleinstadtgemeinschaft gemieden. Sie versucht sich zu wehren – nur scheinen all ihre Beteuerungen nichts zu bringen und irgendwann glaubt ihr nicht einmal mehr ihre eigene Mutter. Was aber nicht von ungefähr kommt: Schließlich hat sie herausgefunden, dass Jeanette im Besitz eines gestohlenen Schlüssels zum Haus des Entführers ist und tatsächlich schon einmal dort war.


Lohnt sich die erste Staffel von „Cruel Summer“?


Wenn du auf Psychothriller stehst, solltest du die Serie auf jeden Fall ausprobieren. Denn trotz eines etwas oberflächlichen Settings und ein paar weiteren Schwächen, schafft es „Cruel Summer“ tatsächlich, uns über zehn Folgen hinweg geschickt in der Schwebe zu halten. Die Situation ist eigentlich absurd: Ein Mädchen findet die Entführte und unternimmt nichts? Und gleichzeitig irgendwo nachvollziehbar: Schließlich wollte Jeanette nur gemocht werden und genau das hat Kates Verschwinden ihr irgendwie ermöglicht. Soll sie das also wieder aufgeben?

Wir erfahren relativ schnell, das Jeanette das besagte Haus mehrfach aufgesucht hat. Wegen des Nervenkitzels – den Schlüssel hat sie gemeinsam mit ihren Freund:innen Mallory und Vince aus dem Immobilienbüro ihres Vaters geklaut, bevor das Haus an den neuen Besitzer übergeben wurde. Aber ob sie wirklich etwas mitbekommen hat, bleibt lange unklar. Genau wie Kate nur einen Teil der Wahrheit rund um die Entführung preisgegeben hat. Die beiden Hauptdarsteller:innen Chiara Aurelia ("Fear Street - Teil 2: 1978") und Olivia Holt ("Marvel's Cloak & Dagger") spielen ihre Rollen hier wirklich verdammt gut, indem sie jede auf ihre Weise eine beeindruckende Mischung aus eigentlich guter Seele und einem egoistischen Drang zur Grenzüberschreitung verkörpern. Es ist bloß ein wenig gewöhnungsbedürftig, dass die eigentlich schlimme Tat – die Entführung – dabei stellenweise zur Nebensache deklariert wird. Nichtsdestoweniger ein spannender Ansatz, der hier überraschend gut funktioniert. Ähnlich wie der ständige Wechsel zwischen den Zeiten, der uns zugleich bewusst macht, wie stark sich die Charaktere in „Cruel Summer“ mit den Jahren verändert haben und die vermeintliche Kleinstadtidylle um sie herum immer weiter aufgebröckelt ist.

Ob die Story wirklich eine ganze Serie gebraucht hat oder vielleicht in Filmlänge noch besser geworden wäre, lässt sich schwer sagen. Wenn du komplexe Erzählstränge magst und mit der eher bedrückende Atmosphäre von „Cruel Summer“ gut zurechtkommst, solltest du dir am besten selbst eine Meinung dazu bilden.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16. Woche 2021).