Auf brennender Erde

Diese amerikanisch-argentinische Koproduktion ist das Regiedebüt des mexikanischen Schriftstellers und Drehbuchautors Guillermo Arriaga, der bis 2006 eng mit seinem Landsmann Alejandro González I?árritu zusammengearbeitet und die Drehbücher zu den preisgekrönten Filmen „Amores Perros“, „21 Grams“ und „Babel“ geschrieben hat. Auch in seinem ersten Spielfilm verbindet er wie gewohnt verschiedene Erzählstränge und Figuren miteinander, die durch ein schicksalhaftes Ereignis zusammengehalten werden. Dies ist hier ein Brandanschlag auf einen Wohnwagen, in dem man später zwei ineinander verschlungene Leichen finden wird. Es handelt sich um die verheiratete Gina, Mutter von vier Kindern, und ihren ebenfalls ehelich gebundenen Liebhaber Nick. Ginas älteste Tochter Mariana und Nicks Sohn kommen mit dem Seitensprung ihrer Eltern nicht zurecht und wiederholen später aus Gründen übersteigerter Trauer und Schuldaufarbeitung deren Liebesgeschichte. In einer dritten Erzählebene stürzt sich die Besitzerin eines Nobelrestaurants in Portland aus Selbsthass wahllos in ständig neue Affären mit Männern und macht sich damit unglücklich. Ein vierter Strang erzählt von der achtjährigen Maria, die mit ansehen muss, wie ihr Vater mit einem Motorflugzeug abstürzt. Der schwer verletzte Mann bittet schließlich seinen Freund, nach Seattle zu reisen und die Mutter seiner Tochter zu suchen.

„Auf brennender Erde“ mit Kim Basinger, Charlize Theron und Jennifer Lawrence feierte seine Premiere bereits 2008 beim Filmfestival in Venedig, wo Jennifer Lawrence für ihre Rolle als Mariana mit dem Marcello-Mastroianni-Preis in der Kategorie „Beste schauspielerische Nachwuchsleistung“ ausgezeichnet wurde. Tatsächlich ist es die hervorragende darstellerische Leistung dieser drei Frauen, die Arriagas Melodram so sehenswert machen, wie die kunstvolle Verflechtung dieser vier Geschichten, deren Zusammenhang erst am Schluss sichtbar wird. Doch trotz ihrer Dramatik wirken die Konflikte letztendlich zu „glatt gebügelt“ und zu einfach konstruiert.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Barbara Felsmann