Amores perros

Bei einem Autounfall stoßen Menschen ganz unterschiedlcher Herkunft aufeinander. Der Film verfolgt in drei Strängen Schicksale, deren Bahnen sich in diesem Moment eher zufällig kreuzen. Da ist Octavio, ein junger Arbeitsloser, der sich in die Frau seines Bruders verliebt. Illegale Hundekämpfe haben ihm Geld eingebracht. Doch seine Schwägerin legt ihn herein und kassiert ab. Valeria, mit deren Auto Octavio kollidiert, war bis dato ein erfolgreiches Modell. Nach dem Unfall kann sie an der Hauswand gegenüber ein Großplakat bewundern, das sie in ihrer ganzen Schönheit zeigt. Irgendwann ist das Plakat verschwunden und Valerias Körper hat seine Makellosigkeit für immer eingebüßt. Der dritte ist Unfallzeuge Chivo. Seine Karriere begann als Professor und endete als Stadtstreicher. Dazwischen war er Guerrilero, Auftragskiller und gute Seele aller streunenden Hunde. Als einzigem gelingt ihm die Abkehr von einem verkorksten Leben - wenigstens im Ansatz.
Hunde sind das durchgängige Motiv dieses Erstlingsfilms des vielversprechenden Alejandro González Iñárritu (21 Gramm, Babel, Birdman). Mit atemberaubender Schärfe, zieht der Film Schnitte durch die Gesellschaft und zeichnet vielschichtige Portraits. Wie sehr Elend und Gewalt im Film zu einem gefälligen Look geworden sind, wird einem durch diesen Film vor Augen geführt. Denn hier ist nichts gefällig. Nichts bedient ein nur oberflächliches Styling. Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag, entwickelt die episodenhafte Erzählung doch sehr schnell eine unmittelbare Kraft, die in einer Welt gebrochener Figuren und blockierter Perspektiven verzweifelt nach den Schlupflöchern der Hoffnung sucht.