Alles ist möglich

Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Billy Porter
Darsteller:
Eva Reign (Kelsa), Abubakr Ali (Khal), Courtnee Carter (Em), Kelly Lamor Wilson (Chris), Renée Elise Goldsberry (Selene - Kelsas Mum), Grant Reynolds (Otis) u. a.
Genre:
Love Story , Jugend
Land:
USA, 2022

Lust auf eine kitschig-schöne High-School-Romanze, die dich auf die Gefühlsachterbahn der ersten Liebe mitnimmt, dich dabei schwungvoll durch Höhen und Tiefen führt, ein bisschen durchrüttelt und anschließend mit einem guten Feeling in den weiteren Tag entlässt? Dann ist der Film „Alles ist möglich“ wahrscheinlich genau richtig, denn hier begleiten wir Kelsa dabei, wie sie vollkommen unverhofft und auf wundervoll trubelige Weise in ihre erste Beziehung hineingleitet. Dabei gibt es eine Besonderheit, die hoffentlich bald schon keine mehr ist: Die Hauptfigur Kelsa ist, ebenso wie die sie verkörpernde Eva Reign, trans.


Das erwartet dich im High-School-Liebesfilm „Alles ist möglich“:


Das letzte Schuljahr steht vor der Tür und Kelsa stürzt sich voller Eifer und Begeisterung hinein. Natürlich nicht ohne den perfekten Look – denn wie auch ihre beiden besten Freundinnen Em und Chris wissen: „Wer überleben will, muss auffallen.“ Wobei es zumindest für Kelsa vor allem um ihr Standing geht. Schließlich steht sie kurz vor dem Wechsel ins College-Leben und damit in ein neues Ökosystem mit neuen Herausforderungen. Die Dating-Welt interessiert sie dabei erstmal so gar nicht. Bis sie im Kunst-Unterricht beim gegenseitigen Portraitieren mit Khal spürt, dass da etwas zwischen ihnen ist. Sie schiebt es voerst beiseite, zumal sie weiß, dass Em auf ihn steht und das nur Ärger geben würde. Doch dann übernimmt Khal plötzlich die Initiative – auf denkbar ungünstige Weise – und der Anfang einer eigentlich unglaublich schönen Romanze löst auch ganz schön viel ungewollten Trubel aus.


Warum „Alles ist möglich“ ein Tipp für Rom-Com-Lover ist:


Die zuckersüße Glitzer-Romantik ist sicher Geschmackssache. Wichtiger ist allerdings, dass das Team rund um Regisseur Billy Porter hier nahezu unbemerkt eine spannende Entwicklung mitangeschoben hat, die vor einiger Zeit mit Filmen wie „Love, Simon“ begonnen hat: Im Grunde erwartet dich in „Alles ist möglich“ die klassische Liebesgeschichte einer High-School-Rom-Com – nur eben mit einem queeren Liebespaar. Der Kernkonflikt ist also kein Akzeptanz-Problem, Kelsas Umfeld steht komplett hinter ihr. Das heißt aber nicht, dass wir keine Äußerungen zu hören bekommen, die wehtun. Ein Beispiel: Khals Eltern (die ihn für trans halten, weil sie seinen Browserverlauf gesehen haben) geben, als sie die Dating-Situation gecheckt haben, ein erleichtertes „Sag ich doch, er ist nur schwul.“ von sich.

Ansonsten versteckt sich inmitten überbordender Romantik insgesamt viel Reflexion über einen guten Umgang miteinander: So nutzt Kelsa einen eigenen Youtube-Channel, um über ihre Erfahrungen und Gedanken als trans Frau zu sprechen, während Khal sich über ein Chatforum mit anderen zu Beziehungsfragen aller Art austauscht. Dazu bringt Kelsa als angehende Zoologin immer wieder auflockerende Tier-Parabeln ein – wie wir das schon aus der Serie „Atypical“ kennen. Das macht Spaß, zumal Hauptdarstellerin Eva Reign hier insgesamt eine beeindruckende Präsenz beweist und als Protagonistin super durch den gesamten Film trägt.


Unser Fazit zur queeren Romcom „Alles ist möglich“:


Gerade für Rom-Com-Fans bietet der Film die perfekte kleine Auszeit vom Alltag. „Alles ist möglich“ zeigt außerdem, dass die Diversität unserer Welt immer mehr auch ihren Platz in Filmen und Serien findet – und damit eben auch in Genres, die nicht unbedingt für Komplexität und gesellschaftskritischen Anspruch bekannt sind. Wurde ja auch höchste Zeit!

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2022).