Anker der Liebe

Länge:
108 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
06.06.2019
Regie:
Carlos Marques-Marcet
Darsteller:
Oona Chaplin (Eva), Natalia Tena (Kat), Geraldine Chaplin (Evas Mutter), David Verdaguer (Roger) u. a.
Genre:
Tragikomödie , Love Story
Land:
Spanien, Großbritannien, 2019

Kat und Eva leben auf ihrem Hausboot in London ein glückliches und freies Leben. Doch als ihre gemeinsame Katze Chorizo stirbt, tritt ein altbekanntes Problem zwischen den beiden wieder allzu deutlich in den Vordergrund: Eva möchte unbedingt ein Kind, aber Kat ist einfach nicht bereit dafür. Dann kommt Kats bester Freund Roger aus Barcelona zu Besuch und in einer alkoholvernebelten Partynacht lässt sich Kat schließlich doch auf Evas Wunsch ein – und Roger erklärt sich als Samenspender bereit. Am nächsten Tag bereut Kat ihre Entscheidung, nur jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die drei wagen den Versuch und tatsächlich ist Eva schon nach kurzer Zeit schwanger. Nur wird es von jetzt an nicht gerade einfacher, sondern bloß noch komplizierter.

Möchte man „Anker der Liebe“ in aller Kürze und ohne großes Trara beschreiben, dann am besten mit „schön und intensiv“. Der Film startet mitten im Leben der beiden Hauptcharaktere und wir sind als Zuschauer ganz nah mit dabei – dürfen einen Blick in die fast ein wenig zauberhafte Welt der beiden werfen. So fühlt es sich jedenfalls an, denn Regisseur Carlos Marques-Marcet scheint weniger darauf bedacht, die Handlung voranzutreiben, sondern nimmt sich vielmehr Zeit, um zu beobachten, wie sich alles entwickelt. Oft dauern Einstellungen länger, als wir es gewohnt sind, während die Figuren selbst noch etwas brauchen, um eine Situation zu verarbeiten und darauf zu reagieren. So lernen wir sie kennen, als wären wir selbst dabei, und auch dem Leben mit einem Hausboot wird ausreichend Raum geschenkt, was unerwartet spannend ist. Das Mit- und Gegeneinander zwischen den Hauptdarstellerinnen Oona Chaplin (Kein Ort ohne dich, „Taboo“) in der Rolle der Eva und Natalia Tena („Rock in Park“, „Game of Thrones“) in der Rolle von Kat fasziniert ungemein, während David Verdaguer als gewitzter Chaot Roger zumindest anfangs noch einen lockeren Gegenpol zu dem emotional verstrickten Pärchen bildet. Und so verschlingen sich in „Anker der Liebe“ Leichtigkeit und Schwere auf wundersame Weise ineinander, um uns für knapp zwei Stunden zu fesseln und auf eine vielfältige Reise durch fremde und doch irgendwie vertraute Gefühlswelten zu schicken. Auf jeden Fall eine Empfehlung.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch, Spanisch, Mehrsprachig

Untertitel: Deutsch, Englisch, Niederländisch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25. Woche 2019).