American Assassin

Eigentlich ist es der perfekte Tag am Strand und Mitch hat seiner Freundin gerade einen Heiratsantrag gemacht, als plötzlich Schüsse fallen. Zwei Terroristen richten ein fürchterliches Blutbad an – Mitch überlebt mit viel Glück, doch seine Verlobte stirbt. Seit diesem Tag ist er für immer verändert. Er führt sein Studium weiter, doch insgeheim trainiert er wie ein Berserker und versucht die Terrorzelle, die hinter dem Anschlag steckt, im Alleingang zu unterwandern. Er weiß nicht, dass die CIA schon lange jeden seiner Schritte überwacht. Und beim ersten persönlichen Kontakt mit den Drahtziehern wird das Versteck gestürmt und Mitch landet in Gewahrsam. Er muss sich nun entscheiden: Kämpft er weiterhin alleine einen aussichtslosen Kampf oder schließt er sich dieser mächtigen US-Organisation an? Mitch geht den zweiten Weg – doch selbst die härteste Spezialausbildung kann nicht verhindern, dass er bei Missionen seinen eigenen Kopf durchsetzt. Aber das passt ganz gut – denn offenbar sind die Terroristen nun im Besitz von waffenfähigem Plutonium. Mitchs unbändiger Ehrgeiz und unkonventionelle Methoden können da durchaus hilfreich sein.

Mit „American Assassin“ findet nun die erfolgreiche Thriller-Reihe des mittlerweile verstorbenen Bestseller-Autors Vince Flynn ihren Weg in die Filmwelt. Und wie es sich für eine ordentliche Agentengeschichte gehört, nimmt die Handlung schnell an Fahrt auf und Regisseur Michael Cuesta (Kill the Messenger, Das schwarze Herz) vereint bärbeißige Charaktere mit spannungsgeladener Action. Hauptdarsteller Dylan O’Brien (TV-Serie „Teen Wolf“, Maze Runner) macht sich überraschend gut in der Rolle des rachsüchtigen Helden, auch wenn es eine Weile dauert, bis man ihm die Härte wirklich abnimmt. Und mit Golden-Globe-Preisträger Michael Keaton (Birdman, Spider-Man: Homecoming) als kaltschnäuzigem Mentor an seiner Seite herrschen im Grunde beste Voraussetzungen für den erfolgreichen Startschuss einer Filmreihe. Nur ist alles leider irgendwie etwas oberflächlich geraten und der Funke will nicht so richtig überspringen. Damit bleibt „American Assassin“ letztendlich nur ein zweitklassiger Action-Film: durchaus lohnenswert, aber eben nichts Besonderes.

Marius Hanke