Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

Das Wunderland ist zurück auf den großen und kleinen Bildschirmen dieser Welt – aber nun nicht mehr mit Tim Burton im Regiesessel, sondern mit James Bobin („Die Muppets“), der hier einen überraschend aufschlussreichen zweiten Teil abliefert:
Auch nach ihren Kindheitsabenteuern im Wunderland führt Alice alles andere als ein langweiliges Leben. Drei Jahre lang reist sie auf dem Schiff ihrer Familie kreuz und quer durch die Welt und beweist sich damit in den großen Fußstapfen ihres Vaters. Doch zu Hause erfährt sie dann, dass plötzlich all das ein Ende haben soll. Ihre einzige Zukunftsaussicht: der langweilige Alltag einer Buchmacherin. Da kommt es nur gelegen, als sie ein zauberhafter Schmetterling durch einen magischen Spiegel zurück ins Wunderland führt.

Dort taucht sie genau zur rechten Zeit auf. Der Hutmacher glaubt nach einem seltsamen Fund, dass seine Familie den Angriff des bösen Jabberwockys vor vielen Jahren überlebt haben könnte. Leider glaubt niemand sonst daran und so verliert er sich immer weiter in Trostlosigkeit und Apathie. Auch Alice sieht keinen Weg, dem Hutmacher zu helfen – und dann flammt doch ein winziger Funke Hoffnung auf: Wenn sie es schafft, im Turm der Zeit an die Chronosphäre zu gelangen, kann sie damit in der Zeit zurückreisen und die Hutmacherfamilie vor dem schrecklichen Schicksal bewahren. Ein Ding der Unmöglichkeit – also genau das Richtige für Alice.

Es mag am Regiewechsel liegen, doch „Alice im Wunderland 2: Hinter dem Spiegel“ macht einen etwas gediegeneren Eindruck als der Vorgänger. Obwohl das verrückte Märchenland wie gewohnt pulsiert und sich die Macher offenbar für keinen Wortwitz zu schade sind, ist der rote Faden hier viel klarer erkennbar und die düstere Atmosphäre stark zurückgenommen. Eindeutig der richtige Schritt, denn wo vorher viel Verwirrung gestiftet wurde, macht nun auf einmal alles Sinn. Wir erfahren zum Beispiel, wie es sich der Hutmacher und seine Freunde mit der Zeit verscherzt haben (im wahrsten Sinne des Wortes) – der Grund, weshalb sie so lange an den Teetisch gebunden waren. Auch sonst kommt viel Licht ins Dunkel der Vergangenheit und ebenso in die Herzen der Charaktere. Und wem das zu viel Friede, Freude, Eierkuchen ist, der kann sich zumindest von Sacha Baron Cohen (Borat, Brüno, Der Spion und sein Bruder) mitreißen lassen, der die (übrigens männliche) Zeit in einem galanten Rollenspiel auf absurd‑komische Weise in Szene setzt. Für Kenner des ersten Teils ist „Alice im Wunderland 2: Hinter dem Spiegel“ auf jeden Fall ein Muss.

Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080p
Ton:dts HD 5.1 HR
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 HR/Englisch dts HD 7.1 MA/Spanisch/Italienisch dts 5.1
Untertitel: Deutsch/Italienisch/Dänisch/Finnisch/Griechisch/Norwegisch/Schwedisch

Marius Hanke