A World Beyond

Wie schon beim Walt Disney Franchise „Fluch der Karibik“ beruht auch dieses visuell überbordende Science-Fiction-Abenteuer auf einer Attraktion im Disneyland Themenpark. Im Jahr 1964 will Frank Walker als Kind mit seinem eigenhändig entwickelten Raketenrucksack am Erfinderwettbewerb der Weltausstellung teilnehmen. Aber der Regel fanatische Juror David Nix will die junge Konkurrenz im Ansatz ausschalten und schließt den kleinen vielversprechenden Erfinder vom Wettstreit aus. Robotermädchen Athena jedoch verliebt sich zeitlos in den Jungen. 50 Jahre später hat sich Frank hinter seiner Verbitterung verschanzt. Dass er damals Zugang zur fantastisch traumschönen Parallelwelt „Tomorrowland“ fand und aus ihr vertrieben wurde, hat Frank ebenso wenig verwunden, wie seine gescheiterten beruflichen Ambitionen. Aber mit der jungen Casey Newton kommt frischer Wind in seine abgeklärte Weltsicht. Denn auch Casey hat über eine geheimnisvolle Anstecknadel den Weg ins wundersame Reich der Fantasie gefunden. Doch eben jener David Nix gefährdet diesen paradiesischen Ort durch seine finsteren Machtspiele. Gemeinsam mit dem Robotermädchen Athena müssen Frank und Casey seinen üblen Machenschaften trotzen, denn schließlich steht nichts Geringeres als die Zukunft der Welt auf dem Spiel.

Regisseur Brad Bird verwirklicht nach einigen zeitlos schönen Animationsfilmen (Die Unglaublichen - The Incredibles, Ratatouille) und dem unterhaltsamen Thriller Mission Impossible - Phantom Protokoll mit dieser Disneyproduktion seine zweite Realfilmregiearbeit. Doch die beeindruckenden Schauwerte und der visuelle Erfindungsreichtum können nicht über die Schwächen der Geschichte hinwegtäuschen. Die Charaktere bleiben farblos und wenig überzeugend. Newcomerin Britt Robertson („Kein Ort ohne dich“) als impulsive Jugendliche bleibt dabei ebenso hinter ihren Möglichkeiten wie George Clooney, der einmal mehr sich selbst spielt, statt seiner Figur Mehrdimensionalität zu verleihen. Auch Dr. House Darsteller Hugh Laurie bleibt bemerkenswert uncharismatisch in der Rolle des Bösewichts. Doch die schwache Figurenzeichnung kann man nicht den guten Schauspielern anlasten, sie geht vielmehr auf das Konto der lieblos zusammen geschusterten Geschichte. So schön eine raketenbetriebene Badewanne als Fluchtflugobjekt und der Eifelturm als Abschussrampe auch sein mögen, am Ende bleibt der schale Eindruck von einem recht flachen Spektakel. Die nostalgischen Anklänge an eine Zeit der Träumer und Erfinder wirken dabei ebenso behauptet, wie die hoffnungsvolle Vision auf eine bessere Welt ohne Umweltverschmutzung, die allein dank der Kraft der Phantasie und Tatkraft der Menschen geschaffen werden kann. Es fehlt leider an einem nachdenklich stimmenden Mehrwert, der diese Visionen unterfüttert, und jedem erzählerischen Sog, der die Zuschauer wirklich mit auf die Reise nimmt. Insofern mag es nicht verwundern, dass der gewünschte Erfolg ausblieb. Ein dreistelliges Millionenbudget, flankiert von ebenso hohen Werbekosten machen noch keinen Blockbuster. Der Film gilt laut Branchenzeitungen als einer der größten Flops in der Disneygeschichte. Als routinierte Familienunterhaltung dürfte der Film jedoch funktionieren.

Blu-ray-Bildformat:1:2,20/1080p
Ton:dts HD 7.1
Sprachen: Deutsch dts HD 7.1/Englisch dts HD 7.1/Italienisch dts 5.1/Türkisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Italienisch/Türkisch/Engl. f. Hörg./Griechisch

Blu-ray Extras: Kurzfilm "The Origins Of Plus Ultra", Entfallene Szenen, Featurettes

Christiane Radeke