Sherlock (Großbritannien Staffel 1, 2 und 3)

Länge:
129 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Jeremy Lovering, Colm McCarthy, Nick Hurran
Darsteller:
Benedict Cumberbatch, Martin Freeman, Rupert Graves, Una Stubbs, Loo Brealey, Vinette Robinson, Amanda Abbington u.a.
Genre:
Krimi , Thriller
Land:
Großbritannien, 2013

Draufgängerische Ermittler mit besonderen Fähigkeiten gibt es in der aktuellen Serienlandschaft bereits viele. Doch mit „Sherlock“ gelangt eine altbekannte Spürnase – es ist wohl klar, um wen es sich dabei handelt – zu neuem Leben. Die sehr gelungene Adaption verpflanzt die bekannte Romanfigur ins London des 21. Jahrhunderts.


Der mit einer Schusswunde aus dem Dienst ausgeschiedene Militärarzt Dr. John Watson hat kein einfaches Leben: Seine traumatischen Erinnerungen und psychosomatischen Erfahrungen machen ihm den Alltag schwer, die Gespräche mit seiner Psychologin verlaufen alles andere als erfolgreich und seine Veteranenrente reicht auch nicht mehr für eine Wohnung in London. So muss er wohl bald seine geliebte Stadt verlassen. Doch dann trifft er auf einen alten Schulfreund, der ihm einen guten Tipp gibt. John soll sich doch einfach einen Mitbewohner suchen. Doch wen? Auch da ist die Antwort schnell gefunden. Ehe er sich versieht, wohnt er mit dem berüchtigten Sherlock Holmes zusammen, einem selbsternannten „hochfunktionellen Soziopath“ und „Consulting Detektiv“, der der Polizei gelegentlich bei Ermittlungen hilft. Schon bei der ersten Begegnung wird klar, dass mit Sherlock so einiges nicht stimmt und dass es wohl eine anstrengende Zeit wird. Doch John kann nicht anders. Er ist fasziniert von diesem Menschen und dem, was er tut. Und so ist es nur konsequent, dass er ihm auch gleich noch als Assistent zur Seite steht und sie so ein Team bilden, das es doch irgendwie schon einmal gab … Ihr erster gemeinsamer Fall ist eine Folge von unerklärlichen Selbstmorden, die miteinander in Verbindung zu stehen scheinen.


Die „Dr. Who“ Drehbuchschreiber Steven Moffat und Mark Gatiss kennen sich bereits bestens mit Zeitreisen aus, was läge da also näher, als einfach mal das Leben des bekanntesten Detektivs aller Zeiten in unser heutiges London zu versetzen. So bekommen die vielfach adaptierten Romanfiguren durch das moderne Setting eine neue Frische. Natürlich sind die Figuren selbst auch sehr schön umgesetzt. Zum Glück haben sich dabei die beiden Hauptdarsteller für ihre Rollen durchgesetzt – denn beinahe wären sie von der BBC abgelehnt worden, weil sie zu „unsexy“ seien. Das wäre sehr schade gewesen, denn Benedict Cumberbatch verkörpert die Figur des soziopathischen Sherlock, der geradezu euphorisiert wird von Serienmorden, die ihn vor neue Aufgaben stellen, auf großartige Weise und stets mit einem verrückten Blitzen in den Augen. Und auch Martin Freeman (Der Hobbit) ist mit seinem leicht tollpatischen Touch wie gemacht für die Rolle – doch auch ihn sollte man nicht unterschätzen. Das Konzept von „Sherlock“ bekommt durch den literarischen Hintergrund etwas Besonderes, doch sind durchaus auch einige Parallelen zu anderen bekannten Serien zu finden, z. B. zu „The Mentalist“, wo ebenfalls ein sehr eigenwilliger Polizeiberater das Zugpferd der Serie bildet. In jedem Fall hat das Team „Homes & Watson“ jede Menge Potential. Das Format in Spielfilmlänge kann für eingefleischte Serienfans zunächst gewöhnungsbedürftig wirken, doch es lohnt sich. Die ersten drei Staffeln bringen zahlreiche spannende Fälle und jede Menge Überraschungen. Da machen nicht nur die beiden Hauptcharaktere eine gute Figur, sondern auch eine Handvoll liebens- und hassenswerter Nebencharaktere. Und besonders der große Superschurke Moriarty wird wohl auch in Zukunft noch für viel Aufregung sorgen.


Für jeden Serienfan, der auf Krimis und Thriller steht, gehört „Sherlock“ definitiv zum Pflichtprogramm. Aber auch so durchaus empfehlenswert. Die zugegebenermaßen leicht verrückten Charaktere sorgen für Laune und die Handlung ist bis ins kleineste Detail durchdacht und hält jede Menge Kehrtwendungen und Überraschungen parat.


Übrigens: Neben den schön gestalteten Booklets mit vielen Infos gibt es außerdem spannendes Bonusmaterial. Hier verraten die Macher einige ihrer Tricks, z. B. wie sie vorgegangen sind, um Sherlocks Denkweise für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen.


DVD-Bildformat:1:1,78; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Englisch

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24. Woche 2014).