All is Lost

Länge:
0 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
J. C. Chandor
Darsteller:
Robert Redford
Genre:
Drama
Land:
USA,

Vieles an diesem sehr reduzierten Film ist erstaunlich und hat sich schnell herumgesprochen. Dass es eine One-Man-Show ist und dass sich alles um einen alten Mann und das Meer dreht. Dass sein Dialog (oder besser Monolog) auf einen Post-it-Zettel passt, er aber deshalb längst nicht eintönig ist. Selbst wer als Zuschauer keine Segel-Erfahrungen hat, versteht dass die Überlebens-Chancen des angejahrten See-Abenteurers nach der Kollision seines Jollenkreuzers mit einem umhertreibenden Container rapide schlechter werden.


Die Weite des Ozeans – in der ersten Einstellung als Bild von berückender Schönheit, Klarheit und Ruhe dargestellt – wird schlagartig zum sturmtosenden Inferno und direkt danach zur schier endlosen Wasserwüste. Trotz kompletter Ausfälle von Steuerung, Antrieb und Funk bleibt der alte Mann, der keinen Rollen-Namen hat und im Abspann nur „our man“ genannt wird, standhaft. Er besinnt sich auf das, was ihm bleibt und beginnt clever zu improvisieren. Unter seiner Oberfläche ist der Ozean eine friedliche Heimstatt von Fischschwärmen, die sich um den Verunglückten sammeln während er über der Oberfläche zu einer immer feindlicheren Galaxy für den Havaristen wird. In gewisser Weise gibt es Parallelen zum Film Gravity von Alfonso Cuarón, wenn mit jedem Verlust an Ausrüstung ein Stück existenzieller Grundlage schwindet und das tragische Ende unausweichlich näher rückt. Nach und nach wird klar, dass sich der Schiffbrüchige an eine irreal erscheinende Rettungs-Idee klammert: Wenn es ein sehr glücklicher Zufall will, dann driftet er nämlich in das Fahrwasser der Handelsflotten, wo man ihn noch am ehesten entdecken und an Bord nehmen wird. Er ist der Solitaire-Spieler, der fast alle Karten geschickt ausgelegt hat, aber nicht weiß, was als letztes für ihn unter dem Stapel liegt.

Es heißt immer, die Hoffnung sterbe zuletzt. Robert Redford und J. C. Chandor machen einen glauben, dass die Hoffnung niemals stirbt. Der alte Mann allein auf dem Meer hat selten Momente der Verzweiflung und Erschöpfung. Wenn etwas in den Details der Inszenierung nicht ganz stimmig erscheinen mag, dann ist es vielleicht die immense Kraft des von Stürmen gebeutelten Mannes, der immer wieder aufsteht und sich berappelt. Dennoch bleibt es erhebend wie Redford die tiefe Überzeugung verkörpert, dass jeder in dieser beängstigenden Situation der Einsamkeit und des absoluten Ausgeliefertseins sein Letztes geben würde. Die Darstellung des Alleinseglers im permanenten Kontakt mit dem Wasser ist gewiss ein Kraftakt für einen Mimen, der auf die 80 zugeht. Respekt Robert Redford. Und danke für diese großartige Parabel! Sie fügt sich wunderbar ein in Redfords Lebenswerk, das von der Würde und Humanität einer ganzen Reihe bemerkenswerter Leinwand-Figuren geprägt ist. Er ist wahrhaft „our man“.


DVD-Bildformat:1:2,40; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Featurettes, Interviews, B-Roll, Trailer

Christian Exner

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2014).