Zimmer 1408

An den anspruchsvollen Roman, den Mike Enslin vor Jahren verfasste, erinnert sich kaum noch jemand. Heute ist Enslin vor allem bekannt durch seine Bücher über vermeintliche Spukhäuser. Der Schundautor selbst allerdings ist abgeklärt und schenkt all jenen Geistergeschichten keinen Glauben. Mit dieser Einstellung bereist er auch ein New Yorker Hotel, in dem es angeblich ein verfluchtes Zimmer gibt. Unzählige Menschen sollen darin schon eines natürlichen oder gewaltsamen Todes gestorben sein. Obgleich es dem Hotelmanager tatsächlich gelingt, Zweifel in Enslin zu wecken, bezieht er das Zimmer. Schon nach wenigen Minuten jedoch greifen rationale Erklärungsversuche für die seltsamen Vorkommnisse nicht mehr und Enslin wird die Flucht aus dem Hotelzimmer versperrt. Während er versucht, einen Ausweg zu finden, plagen ihn immer mehr schmerzliche Erinnerungen an seine Vergangenheit.

Hotels, die plötzlich ein Eigenleben gewinnen und ihre Bewohner in den Wahnsinn treiben, scheinen es sowohl dem Bestseller-Autor Stephen King als auch Regisseur Mikael Hafström angetan zu haben. „Zimmer 1408“ basiert nicht nur auf einer Kurzgeschichte von King, sondern orientiert sich auch in der Bildgestaltung deutlich an Stanley Kubricks „Shining“, einer anderen King-Adaption. Hafström inszeniert den Raum wie ein undurchschaubares Labyrinth und bricht übliche Raumwahrnehmungen auf. Die gruselige Stimmung zu Beginn des Films jedoch, die mit der Faszination des Unerklärlichen spielt, weicht mit Betreten des verfluchten Hotelzimmers einer Effektorgie, die keinerlei doppelten Boden mehr zulässt. Gegen den übernatürlichen Schrecken haben weder rationale Weltbilder noch psychologisch begründete Schuldgefühle eine Chance.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Von diesem Titel liegt seit Februar 2008 auch eine Special Edition (Kinofassung) auf 3 DVDs vor. Folgende Extras sind darauf enthalten: Director's Cut mit alternativem Ende, Audiokommentar, Entfallene Szenen, Featurettes, Interview, Original Kinotrailer

Stefan Stiletto