Wir müssen zusammenhalten

1937 arbeiten der Sudetendeutsche Horst Prohazka und der Tscheche Josef Cizek für die jüdische Industriellenfamilie Wiener. 1939 nimmt Josef Cizek die enteignete Familie in seiner Wohnung auf. 1941 werden die Wieners nach Theresienstadt deportiert. 1943 gelingt es David Wiener, aus dem Konzentrationslager zu fliehen. In seiner Heimatstadt hofft er, Hilfe zu finden. Und tatsächlich nimmt ihn Josef Cizek ein weiteres Mal auf. Doch es ist alles andere als einfach, einen jüdischen Flüchtling in der Kammer hinter dem Schrank zu verbergen und gleichzeitig den penetranten Besuchen von Horst Prohazka gelassen zu begegnen, der ein Auge auf Josefs Frau Marie geworfen hat. Josef Cizek, der sich eigentlich aus allem hatte heraushalten wollen, steckt plötzlich inmitten einer undurchsichtigen Welt, die nicht erkennen lässt, wem man vertrauen kann und wem nicht. Die immer absurderen Situationen des Alltags fordern von ihm und seiner Frau bald mehr als geschicktes Improvisationstalent.

„Wir müssen zusammenhalten“ ist ein grandioser Film über menschliche Schwächen und Stärken in schwierigen Situationen. Mit einer gehörigen Portion Situationskomik und chaplinesken Verwicklungen gelingt dem Film eine großartige Balance zwischen Wahnsinn und Banalität im tschechischen Alltag unter deutschem „Protektorat“. Dass diese Gradwanderung glückt, ist vor allem den hervorragenden Schauspielern und der Schauspielführung des Regisseurs zu verdanken. Stimmig komponiert und geschickt erzählt wurde „Wir müssen zusammenhalten“ zu Recht für einen Oscar für den besten ausländischen Film nominiert.

Die DVD enthält neben einem sehr anschaulichen Making Of, einer Bildergalerie, Produktionsnotizen und einem Videoclip die boshafte, satirische Animationswochenschau „Aktualita“. „Aktualita“ steht in der Tradition scharfer politischer Karikaturen und gibt vor, authentische animierte Wochenschau-Clips aus der Zeit des deutschen „Protektorates“ zu präsentieren.

DVD Tonformat: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Extras: siehe Filmbesprechung

Rotraut Greune