Wildherz - Auf der Reise zu mir selbst

Länge:
90 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Caro Lobig
Darsteller:
/
Genre:
Dokumentation , Jugend
Land:
Deutschland, 2020

„Freiheit bringt eine Menge an Unklarheiten mit sich“, erkennt die damals 18-jährige Simone Hage auf ihrer Wanderung nach Dänemark. Im April 2018 hat sie sich zusammen mit ihrer Freundin, ihren beiden Konik-Wildpferden und dem Hund Jack auf den Weg gemacht. An der Nordsee trennen sich die jungen Frauen, Simone geht ihren Weg mit den Tieren allein weiter. Der führt sie nach Dänemark, wo sie ihr Winterquartier auf einem Pferdehof aufschlägt und dort als Praktikantin für Kost und Logis arbeitet. Nach sechs Monaten kehrt sie zu ihren Eltern zurück, nach Aichach, in die Nähe von Augsburg. Im Herbst 2019 geht es wieder auf eine längere Reise. Diesmal nach Spanien, in die Finka der Auswanderin Natalie Kraft. Wieder hilft sie auf dem Hof aus. Und doch ist ihr Glück zweigeteilt, fühlt sie sich zerrissen. Auf der einen Seite ist da der unbändige Drang nach Freiheit und Natur, auf der anderen bewegt sie immer wieder die Frage nach dem Sinn ihres Lebens. Wer bin ich, wer möchte ich sein und was ist meine Aufgabe in dieser Welt? Auf ihrer Suche nach Antworten besucht sie einen spanischen Schamanen und auf Ibiza die moderne Medizinfrau Karen Sailer. Später, während des Corona-Lockdowns, skypt sie mit der bekannten Autorin und „Stimme der neuen Spiritualität“, Bahar Yilmaz.

Zwei Jahre lang, vom Frühjahr 2018 bis zum Sommer 2020, haben die Dokumentarfilmregisseurin Caro Lobig und der Kameramann Timo Lendzion, beide auch für die Produktion zuständig, die junge Fotografin und Pferdetrainerin auf ihrer Reise begleitet. Genau genommen ist „Wildherz – Auf der Reise zu mir selbst“ ein Spin-off vom Film „Magie der Wildpferde“, den Caro Lobig und Timo Lendzion 2019 in die Kinos brachten. Darin geht es um Wildpferde und deren besondere Beziehung zu Menschen. Neben anderen Porträtierten waren dort auch Simone Hage und ihre beiden Konik-Pferde zu erleben. Nun im Spin-off geht es weniger um Simones Beziehung zu den Tieren, sondern hauptsächlich um ihre Sehnsucht nach Freiheit und die Suche nach sich selbst. Zu sehen ist eine starke, immer strahlende junge Frau, zu hören dagegen eine Zweiflerin und manchmal tieftraurige Person. Denn Simone Hage kommentiert den ganzen Film über ihre Geschichte, spricht von ihren Ängsten, ihren Zweifeln, wie aber auch von ihren Wünschen und Träumen. Diese Kommentare stehen oft im Gegensatz zu den wunderschönen Landschafts- und Tieraufnahmen und machen die eigentliche Spannung dieses Films aus. Endgültige Antworten findet Simone Hage natürlich auch am Schluss als mittlerweile 20-Jährige nicht. Aber ihre „Gedankenreise“ überträgt sich auf uns und regt zum Nachdenken über eigene Lebensentwürfe an.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (45. Woche 2020).