We Have Always Lived in the Castle

Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
03.10.2019
Regie:
Stacie Passon
Darsteller:
Taissa Farmiga (Merricat Blackwood), Alexandra Daddario (Constance Blackwood), Crispin Glover (Julian), Sebastian Stan (Charles Blackwood), Paula Malcomson (Helen Clarke)
Genre:
Drama , Thriller
Land:
USA, 2018

Seit einer grausigen, viele Gerüchte provozierenden Familientragödie verkriechen sich die Schwestern Merricat und Constance Blackwood gemeinsam mit ihrem labilen Onkel Julian im altehrwürdigen Anwesen ihrer Sippe. Der Kontakt zur Außenwelt ist auf ein Minimum reduziert. Einzig Merricat macht sich an einem festen Tag in der Woche auf den Weg ins nahegelegene Dorf, um ein paar Einkäufe zu tätigen. Da der jungen Frau bei ihren Besuchen stets blanker Hass und großes Misstrauen entgegenschlagen, sieht sie jedes Mal zu, dass sie so schnell wie möglich wieder nach Hause kommt. Als irgendwann ihr Cousin Charles unangekündigt vor der Tür steht, ist Merricat skeptisch und wenig begeistert. Denn bislang hat er sich nie für seine Verwandten interessiert. Während Constance den Gast mit offenen Armen empfängt, versucht ihre kleine, abergläubische Schwester, ihn mit Abwehrzaubern zu vertreiben. Charles macht es sich in der Villa jedoch bequem und bringt das Leben der Bewohner gehörig durcheinander.


„We Have Always Lived in the Castle“ basiert auf dem gleichnamigen Roman der US-Schriftstellerin Shirley Jackson, deren wohl bekanntestes Werk „Spuk in Hill House“ erst vor kurzem als Netflix-Serie adaptiert wurde. Der Film rund um die von ihrer Umgebung isolierten Blackwoods ist größtenteils aus der Perspektive der 18-jährigen Merricat erzählt und verzichtet, wie schon die Buchvorlage, auf billigen Hokuspokus. Im Mittelpunkt steht vielmehr das von Verunsicherung, Einsamkeit und Paranoia geprägte Klima innerhalb des großen Anwesens, das einem Gefängnis gleicht. Regisseurin Stacie Passon („Concussion – Leichte Erschütterung“) und Drehbuchautor Mark Kruger infizieren die Geschichte wiederholt mit einer Prise schwarzen Humors. Und auch das Szenenbild und die Kostüme verleihen dem Ganzen einen leicht schrägen Eindruck. Nichtsdestotrotz erzeugt die in betont ruhigem Tempo daherkommende, von Ausgrenzung und Verlustängsten handelnde Romanverfilmung ein sich langsam steigerndes Gefühl der Beklemmung. Schließlich scheint ein Ausbruch der unter der Oberfläche brodelnden Konflikte unausweichlich. Am Ende mag hier keine verblüffende Offenbarung warten. Als stimmungsvolles, mit kleinen Spannungsspitzen garniertes Mystery-Drama funktioniert „We Have Always Lived in the Castle“ insgesamt aber recht gut.

Christopher Diekhaus

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