Vielmachglas

Länge:
86 Minuten (Blu-ray: 89 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Florian Ross
Darsteller:
Jella Haase (Marleen), Marc Benjamin (Ben), Emma Drogunova (Zoë), Matthias Schweighöfer (Erik), Juliane Köhler (Mutter), Uwe Ochsenknecht (Vater) u. a.
Genre:
Komödie , Road-Movie
Land:
Deutschland, 2018

Ein bisschen albern sieht Filmstar Matthias Schweighöfer schon aus – mit seiner Rasterlockenperücke in der Komödie „Vielmachglas“. Und sein Geschenk, das er als der erfolgreiche Weltenbummler, Surflehrer, Bergsteiger und bald auch Bestsellerautor Erik seiner jüngeren Schwester Marleen aus der Ferne mitbringt, ist nicht weniger albern: ein Einmachglas, das zum Loslegen, zum „Vielmachen“ animieren soll. Denn die etwas orientierungslose Marleen lebt mit Anfang 20 immer noch zu Hause, weiß nicht, was sie studieren und überhaupt mit ihrem Leben anfangen will. In das Vielmachglas soll sie nun Zettel hineinlegen, auf denen sie all ihre Unternehmungen und erlebten Abenteuer notiert. Schweighöfers Auftritt als großer Bruder und Besserwisser ist nur kurz. Denn schon am nächsten Morgen bricht Erik zu einer Reise in die Antarktis auf. Als ihn Marleen zum Bahnhof fährt, rauscht ihnen ein LKW in die Beifahrerseite. Erik ist auf der Stelle tot. Marleen findet sich mit einigen Kopfverletzungen und einem gebrochenen Unterarm im Krankenhaus wieder und entdeckt im Rucksack ihres Bruders ein Ticket für das Greenpeace-Schiff Beluga II, das in ein paar Tagen im Hamburger Hafen mit Kurs auf die Antarktis ausläuft. Kurzerhand beschließt Marleen, ihrem Bruder zu Ehren diese Reise selbst zu unternehmen. Mit ihrem Vielmachglas und ein paar Euro im Gepäck macht sie sich auf den Weg in die Hafenstadt. Doch schon am Busbahnhof stellen sich ihr die ersten Hindernisse in den Weg. Sie lernt die etwas verrückte Bloggerin Zoë und den Fotografen Ben kennen, trampt mit einem sentimentalen russischen Fernfahrer, rettet einer Ziege das Leben, um sie dann später einem Bauern zu verkaufen, kämpft gegen ein riesiges Wespennest in einem gruseligen Baumhaus-Hotel und verbringt die Nacht mit einer handfesten Rockerin im Gefängnis. Und immer wieder begegnet sie Ben, der ihr hilft, diesen aufregenden Trip als eine Reise zu sich selbst zu begreifen.

Neben seiner Rolle als Erik tritt Matthias Schweighöfer hier zusammen mit Dan Maag und Marco Beckmann auch als Produzent in Erscheinung. Für die Regie haben sie sich Florian Ross geholt, der mit „Vielmachglas“ sein Spielfilmdebüt vorlegt und diese Coming of Age-Story halb als sentimentales Märchen, halb als Komödie inszeniert. Er bedient die üblichen Klischees, setzt auf Unterhaltung und Spaß, nimmt es mit der Logik und psychologischen Stimmigkeit seiner Figuren nicht so genau und bietet vor allem der so wandelbaren, frischen und charmanten Jella Haase (Fack Ju Göhte 3) ein breite Spielfläche. Durch sie lebt dieses Wohlfühl-Roadmovie, so dass so manche Albernheit und Unterforderung des Publikums wieder wettgemacht wird.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2018).