Veve

Länge:
90 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Simon Mukali
Darsteller:
Lowri Odhiambo, Emo Rugene, Lizz Njagah, Conrad Makeni, Adam Peevers u. a.
Genre:
Gangsterfilm
Land:
Kenia, Deutschland, 2014

Früher hatte er auf der Straße geschlafen, heute ist er ein aufstrebender Politiker. Amos hat es geschafft. In seinen Reden orientiert er sich an der mitreißenden Rhetorik von Barack Obama und versteht die Medien für sich zu nutzen. Was Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit angeht, spielt Amos jedoch in einer anderen Liga. Skrupellos beutet er als Geschäftsmann die örtlichen Bauern aus, die die Alltagsdroge Khat (oder Veve) anbauen, legt sich mit seinem Geschäftspartner Wadu an oder betrügt seine Frau. Während Amos für das Amt des Gouverneurs kandidieren will und sogar von einer Präsidentschaft träumt, sinnen seine Feinde bereits auf Rache. Wadu beobachtet aufmerksam, was Amos treibt. Und auch Kenzo, dessen Vater Amos einst ermorden ließ, plant ein Attentat. Die Lage verschärft sich, als sich die Wege der unterschiedlichen Parteien kreuzen. Als Amos’ Ehefrau von dessen Seitensprüngen erfährt, verspricht sie nicht nur den Khat-Bauern mehr Lohn, sondern geht auch eine Affäre mit Kenzo ein. Unterdessen droht Amos’ Vertrauter Sammy seinen Sohn an die Droge zu verlieren und steht bald im Gewissenskonflikt: Soll er Amos zur Seite stehen oder sich um seinen Sohn kümmern?

„Veve“ ist der jüngste Beitrag eines Filmprojekts, mit dem das afrikanische Filmschaffen gefördert werden soll. Dafür setzt sich vor allem die Produktionsfirma One Fine Day Films ein, hinter der Tom Tykwer und Marie Steinmann-Tykwer stehen. Wie bereits in Soul Boy werden in diesem Rahmen Filmemacher aus Afrika von erfahrenen Filmschaffenden unterstützt. So stand bei „Veve“ etwa Sven Taddicken („Mein Bruder, der Vampir“) als Mentor der Regie zur Seite – und dass der verspielte Taddicken-Stil hier nicht zum Tragen kommt, beweist, dass in diesem Projekt eigene Ausdrucksformen zur Geltung kommen sollen. Spannend sind die Einblicke in die kenianische gegenwärtige Gesellschaft, die der Film so vermittelt. Korruption, Machtmissbrauch, Drogen und Verbitterung prägen „Veve“ und zeichnen ein ziemlich düsteres Bild des Landes. Zugleich aber weist der Gangsterfilm auch einige Schwächen auf und vermag filmisch nicht so recht zu funktionieren. Nicht nur verheddert er sich ein wenig in der Vielzahl der Handlungsstränge, die hier zusammengebracht werden sollen, sondern verlässt sich auch zu sehr auf Dialoge. Oft wird mehr erzählt als gehandelt. Und das raubt „Veve“ doch einiges von der Dynamik, die er hätte haben können.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Ton: Stereo, DD 5.1

Sprachen: Swahili DD 5.1

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26. Woche 2015).