Vergiss dein Ende

Bereits seit vier Jahren pflegt Hannelore aufopferungsvoll ihren Mann Klaus, der an Demenz erkrankt ist. Klaus findet sich im Alltag nicht mehr zurecht, kann sich nicht allein waschen, nicht allein essen. Er erkennt seine Frau nicht mehr, mit der er seit 40 Jahren verheiratet ist, spuckt sie – ausgelöst durch seine Krankheit – sogar an und schlägt sie. Hannelore ist völlig ausgebrannt. So flüchtet sie eines Tages Hals über Kopf aus der Wohnung und folgt heimlich ihrem Nachbarn Günther, als sie ihn zufällig in der Bahn sieht. Auch Günther ist am Ende seiner Kräfte. Er kann den Tod seines Lebensgefährten nicht verwinden und ist auf dem Weg in sein Ferienhaus auf Rügen mit der Absicht, dort in der Abgeschiedenheit seinem Leben ein Ende zu setzen. Als Hannelore dann unerwartet vor ihm steht, ist er alles andere als begeistert. Doch schon bald fassen die beiden Vertrauen zueinander und versuchen, sich in dieser schwierigen Zeit Halt zu geben.

„Vergiss dein Ende“ ist der Hochschulabschlussfilm von Regisseur Andreas Kannengießer und seinem Drehbuchautor Nico Woche, der darin eigene Erfahrungen mit Demenzkranken aus seiner ehemaligen Tätigkeit als Krankenpfleger verarbeitet hat. Ausgestattet mit einem großartigen Ensemble – Renate Krößner („Solo Sunny“, „Alles auf Zucker“) in der Rolle der Hannelore, Hermann Beyer („Novemberkind“) als deren Mann und Dieter Mann („13 Semester“, „Der Untergang“) als Günther – ist dieses Debüt bereits auf vielen Festivals gelaufen und mit mehreren Nachwuchspreisen sowie dem Preis der Ökumenischen Jury bei "Achtung Berlin - Filmfestival für Neues Deutsches Kino" ausgezeichnet worden.

Die Jury begründet ihre Wahl: "(...)Der Film erzählt von menschlicher Größe, die sich zeigt im Mut zum Ausbruch wie im Mut, dazubleiben. Mit feinem Humor, klug und wunderbar geerdet im Berliner Alltag werden die Herausforderungen des Alters und die Haltbarkeit der Liebe ausgelotet. Großartige Darsteller sorgen dafür, dass diese Befreiungsgeschichte unvergesslich bleibt.“ Unsere Einschätzung folgt, sobald uns Ansichtsmaterial vorliegt.

DVD-Bildformat: 16:9
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch

Barbara Felsmann