Unternehmen Paradies

Aufnahmen von Berlin mit all seinen Facetten als Großstadt führen durch diesen Dokumentarfilm. Auf Kommentare wird gänzlich verzichtet und Sprache, wie Geräusche lediglich eingesetzt, um die Eindrücke des Stadtlebens zu unterstützen. Es gibt keine Handlung im herkömmlichen Sinn, aber man erhält durch den ruhigen distanzierten Blick der Kamera eine ungewohnte Sicht auf die Stadt. Beobachtet werden z.B. Vorgartenbewohner, Touristen, die Fußgängerzone, Demonstrationen, eine Konferenz ranghöchster Staatmänner mit Polizeischutz, wartender Presse und einem immer lächelnden Kanzler Schröder, Orte mit wenigen Passanten und ein Müllcontainereinwurf.

Ästhetische, statische Bildeinstellungen, in denen sich nur Menschen oder Tiere bewegen, in Abwechslung mit gemächlichen Fahrten wurden in einem ruhigen Schnitt komponiert.
Der Film liefert ein Zeitdokument und zeigt die Bandbreite des Stadtlebens. Die Musik, oder besser das Sounddesign, wurde von Tim Elter komponiert und gibt mit ihren bizarr-modernen Klängen mehr als eine Untermalung der Bilder.
Für die neue filmische Erfahrung, die gewonnen werden kann, wird jedoch vorausgesetzt, dass sich der Betrachter auf den Film einlässt. Eine oberflächliche Betrachtung erzeugt Langweile und wird den Zuschauer nicht beeindrucken können.
Der Film entstand über mehrere Drehphasen im Jahr 2000. Das Team bestand lediglich aus drei Leuten und konnte so, ohne groß störend zu wirken, zu den Aufnahmen gelangen.

Der Film lief auf mehreren internationalen Festivals u.a. auf der Berlinale 2003. Der DVD liegt ein 4-seitiges Begleitheft bei und beinhaltet ein Interview mit dem Filmemacher Volker Sattel. Diesem ist zu entnehmen, dass der Titel des Films an eine Marketingidee von Immobilienfonds erinnern soll.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch

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