Traumfabrik

Länge:
123 Minuten (Blu-ray: 128 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
04.07.2019
Regie:
Martin Schreier
Darsteller:
Dennis Mojen (Emil), Emilia Schüle (Milou), Heiner Lauterbach, Ken Duken, Michael Gwisdek, Nikolai Kinski, Ilona Schulz, Ellenie Salvo González
Genre:
Love Story
Land:
Deutschland, 2019

1961: Emil hat seine Zeit bei der Armee hinter sich und braucht einen Job. Sein älterer Bruder arbeitet als Stuckateur im Filmstudio Babelsberg und nimmt den Jüngeren unter seine Fittiche. Emil kann als Komparse arbeiten. Das Filmstudio ist ein beeindruckend riesiger Apparat, mehrere Filme gleichzeitig sind im Dreh und werden von Unmengen an Mitarbeitern gefertigt. Emil fühlt sich eher fremd in der Filmwelt, stolpert in Fettnäpfchen und der jungen französischen Tänzerin Milou vor die Füße. Er ist gleich verzaubert von ihr und ihrer Ausstrahlung, obwohl sie gar nicht der Star ist, sondern nur als Tanzdouble für eine bekannte französische Schauspielerin arbeitet. Emil will Milou am nächsten Tag wiedersehen. Doch sie taucht nicht auf. Es ist der 13. August 1961, den französischen Schauspielern, die in West-Berlin untergebracht sind, wird der Zutritt in den Osten nach Babelsberg verwehrt. Milou muss abreisen. Doch Emil kann sie nicht vergessen und fasst einen kühnen Plan. Im Chaos der Veränderungen durch den Mauerbau, die auch das Filmstudio zu spüren bekommt, indem Mitarbeiter fehlen, gibt er sich als Jungregisseur aus, der einen monumentalen Film drehen will. Sein Ziel: Eine Tanzszene inszenieren, für die Milou unabdingbar ist. Tatsächlich findet Emil im Filmteam verbündete und auch die Partei ist bald angetan von den Plänen des jungen Mannes. Doch bis Emil sein Happyend findet, hat er beim Filmdreh wie auch in der Liebe noch einige Herausforderungen zu meistern.

„Traumfabrik“ nimmt einen realen Ausgangspunkt, um mit großem Prunk und viel Emotion eine Ost-West-Liebesgeschichte zu erzählen: In den Filmstudios Babelsberg wurden französisch-deutsche Koproduktionen in den 50er Jahren tatsächlich gedreht. Nach ruhmreicher Zeit in den 20er und frühen 30er Jahren war der Stern des großen Studios allerdings am Sinken. Doch „Traumfabrik“ nutzt zwar etwas zeitgeschichtlichen Hintergrund, um seinem Liebespaar ein dramatisches Hindernis zu geben, ist aber vor allem großes prunkvolles Wohlfühlkino. Wie Emil von der Liebe wie vom Blitz getroffen ist und impulsiv alles dafür in Bewegung setzt, um die etwas besonnenere Milou zu erobern, ist als zuckersüßes romantisches Märchen erzählt. Die Bilder sind farbenprächtig, nah am Kitsch. Dass das Ganze lebendig und sympathisch rüberkommt, liegt zum einen an der immer wieder wohldosierten Portion Humor und an den bis in die kleinen Rollen spielfreudige Schauspielern. Zum anderen schaffen die beiden Hauptdarsteller Dennis Mojen und Emilia Schüle es durch ihre Natürlichkeit, dem Film Charme zu verleihen. Eine äußere Rahmenhandlung, in der der alte Emil als Großvater seinem Enkel die Geschichte von damals erzählt, wirkt zwar eher bremsend. Doch ansonsten macht „Traumfabrik“ Spaß und ist eine nostalgische Liebeserklärung an das Kino.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Dt. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (50. Woche 2019).