Tokyo Tribe

Länge:
0 Minuten (Blu-ray: 116 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Sion Sono
Darsteller:
Ryôhei Suzuki, Young Dais, Nana Seino, Yōsuke Kubozuka u. a.
Genre:
Gangsterfilm , Musikfilm
Land:
Japan, 2014

Nicht weniger als 23 Clans haben die Macht im Tokio der nahen Zukunft unter sich aufgeteilt. Diese „Stämme“ sorgen, jeder auf seine Weise, für Ordnung in der Stadt. Doch dann strebt Buppa, der Anführer des Bukuru Wu-Ronz-Clans, die Alleinherrschaft an. Bei einem Kampf kommt Tera ums Leben, der Freunde in viele Stämmen hat. Sein Tod schockiert das Clan-Gefüge. Um Buppa einen Strich durch die Rechnung zu machen und Tera zu rächen, verbünden sich Clans.

Es gibt zwei bemerkenswerte Erzähltraditionen im japanischen Kino: Die eine besteht aus langsamen, bedächtigen Dramen. Die andere ist pure Extravaganz, die keine Grenzen kennt. Sion Sono ist einer der gegenwärtig bekanntesten Vertreter der letzteren. Er liebt den Exzess und das Experiment. Und traut sich dementsprechend auch, ganz unterschiedliche Genres miteinander zu verknüpfen, um zu sehen, was dabei entsteht. So ist „Tokyo Tribe“ kein typischer Yakuza-Film geworden. Denn die Gangster bekriegen sich hier nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Worten. „Tokyo Tribe“ ist ein HipHop-Musical, in dem nahezu alle Dialoge gerappt werden und fast unter allen Szenen ein wummernder Beat liegt. Wie bei Sono üblich werden dabei schnell die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. Clan-Chef Buppa ist angelegt wie eine Slapstick-Parodie und Overacting in Reinkultur. Nichtsdestotrotz ist der auf einem Manga basierende Film keine Komödie. Spätestens zum finalen Battle, der hier ganz wörtlich genommen wird und nicht nur aus wortgewandten Rededuellen besteht, werden die Katanas ausgepackt, Körper zerteilt oder gar regelrecht zerhäxelt. Sono lässt das Publikum wieder einmal ratlos zurück. Sein Kino ist so abgefahren, dass man seinen Augen nicht traut, dabei aber auch sehr selbstverliebt und bisweilen abstoßend. Und man empfindet einfach rein gar nichts für irgendeine der zahllosen Figuren.

Blu-ray Extras: Postkarten

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Japanisch

Untertitel: Deutsch

Anbieter

Kauf-Blu-rayAV Visionen

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2016).