Titan - Evolve or Die
Im Jahr 2048 zeigt sich immer deutlicher, dass an ein Leben auf der Erde schon bald nicht mehr zu denken ist. Überbevölkerung, Ressourcenmangel und kriegerische Auseinandersetzungen bedrohen mehr denn je die Menschheit und lassen das Ende immer näher rücken. Um die Auslöschung zu verhindern, will der Wissenschaftler Martin Collingwood den Saturnmond Titan besiedeln lassen, der aufgrund seiner dichten, stickstoffreichen Atmosphäre und des Auftretens von Flüssigkeit als erdähnlichster Himmelskörper gilt. Auf einem Militärstützpunkt im Atlantik bringt der ehrgeizige Professor mit Regierungsunterstützung schließlich ein Experiment ins Rollen, bei dem besonders robuste Soldaten genetisch so modifiziert werden sollen, dass sie auf Titan überlebensfähig sind. An dem streng geheimen Versuch nimmt auch der erfahrene Kampfpilot Rick Janssen teil, der recht schnell erstaunliche Fortschritte erzielt. Seine Frau Abigail steht dem Ganzen zunächst offen gegenüber, da die Pionierarbeit ihres Mannes die Zukunft ihres gemeinsamen Sohnes Lucas sichern könnte. Als die Behandlung jedoch einige seltsame Nebenwirkungen zu Tage fördert und eine andere Probandin plötzlich stirbt, beginnt die Kinderärztin, Collingwoods Forschung kritisch zu hinterfragen.
Wer auf einen actionreichen Schocker hofft, der rasch in weit entfernte, fremde Welten vordringt, ist bei „Titan – Evolve or Die“ an der falschen Adresse. Der in Mannheim geborene Spielfilmdebütant Lennart Ruff konzentriert sich vielmehr auf die einzelnen Phasen des fragwürdigen Mutationstests und nimmt sich immer wieder Zeit, um dessen Auswirkungen auf das Familienleben der Janssens zu skizzieren. Hat es zunächst den Anschein, als stehe Rick eindeutig im Zentrum des Geschehens, rückt mit zunehmender Dauer seine Gattin samt ihren Zweifeln und Sorgen in den Fokus. Ein interessanter Ansatz, der nicht nur die Spannungskurve anhebt, sondern auch emotionale Momente garantiert. Obwohl den Machern sicherlich keine üppigen Mittel zur Verfügung standen, erzeugt der Science-Fiction-Thriller mit seinen geheimnisvoll blau schimmernden Bildern und seinen modernen, unbehaglichen Handlungsorten eine knisternde Atmosphäre. Dass der ordentliche Eindruck allerdings nicht von Dauer ist, liegt an den eher plumpen Wendungen des Drehbuchs. Wenig raffiniert schalten Ruff und Skriptautor Max Hurwitz irgendwann in den Eskalationsmodus und verlieren dabei die Haltungen ihrer Figuren zu sehr aus den Augen. Was eigentlich schockieren und verstören soll, geht nur noch bedingt unter die Haut und entlässt den Zuschauer mit dem Gefühl, dass angesichts der reizvollen Prämisse mehr möglich gewesen wäre.
DVD Extras: Interviews
Blu-ray Extras: Interviews
Christopher Diekhaus
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch