Thunder in my Heart (Staffel 1)

Serienstart:
27.03.2023
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
28-33 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Amy Deasismont (Creator), Anders Hazelius, Sanna Lenken
Darsteller:
Amy Deasismont (Sigge), Alexander Abdallah (Sam), Julia Lyskova Juhlin (Antonia), Max Ulveson (Edwin), Gustaf Hammarsten (Stefan), Helen Sjöholm (Annika), Benjamin Shaps (Benjamin)
Genre:
Tragikomödie
Land:
Schweden, 2021

Darum geht es in „Thunder in my Heart“:


Sigge ist 22. Sie wohnt in ihrer ersten eigene Wohnung. Sie hat mit Sam und Antonia zwei Lieblingsmenschen, auf die sie sich verlassen kann. Und sie hat regelmäßig Sex mit Edwin. Der achtet zwar nur darauf, dass er selbst einen Orgasmus bekommt. Trotzdem wurmt es Sigge, als er ihr Verhältnis beendet. Edwin versteht nicht: „Wir lieben uns nicht mal. Und du öffnest dich nicht.“ Sigge weiß das. Sie wäre gern offener. Aber meist ist es einfacher, die Frage danach, wie es ihr geht, einfach mit „alles gut“ zu beantworten. Ist es doch auch, oder?

Sigge mag ihre Mutter Annika und ihren kleinen Bruder Benjamin. Mit ihrem Vater Stefan ist es dagegen schwieriger. Sigge ist froh, dass Annika ihn vor die Tür gesetzt hat. Ständig hält Stefan nicht ein, was er verspricht. Wenn etwas nicht läuft, beschuldigt er andere und macht ihnen ein schlechtes Gewissen. Auch seiner Tochter. Und doch ist es schwer für Sigge, sich ihm zu entziehen. Er ist halt ihr Vater – und ja auch ganz nett. Bis Sigge ihren Job verliert und feststellen muss, dass Stefan ihr Sparkonto leergeräumt hat. Ist jetzt der Punkt erreicht, wo Sigge eine Grenze ziehen muss?


Was diese Serie besonders macht:


Unverkrampft und alles andere als rosarot erzählt die schwedische Serie „Thunder in my heart“ von Sigge und ihrer Suche nach Wegen, mit allem, was auf sie einprasselt, fertigzuwerden. Ihr Vater nimmt nicht ernst, dass Sigge ein eigenes Leben leben will. „Du bist eine, die ewig kleben bleibt auf einer Stelle“, sagt er. Vielleicht ist es Sigges Schwäche, zu lange zu verharren und nicht loszulassen. Vielleicht ist es aber auch eine Qualität, Menschen nicht schnell fallen zu lassen. Sigge muss lernen, wann es gut tut, jemand in ihrem Leben zu behalten, und wann nicht.

Hauptdarstellerin Amy Deasismont, die in Schweden als Popsängerin Amy Diamond ein Kinderstar war, ist die Creatorin der Serie, schrieb alle Drehbücher selbst und führte teils Regie. Sie kennt ihre Serienheldin in- und auswändig und schafft so wunderbar schmerzliche, wie komische Momente. Wir fühlen mit, wenn Sigge mittelprächtigen Sex durchlebt oder nicht damit umgehen kann, dass ausgerechnet ihr bester Freund Sam für sie Gefühle entwickelt. Besonders eindrucksvoll: Wie Sigge den Nachrichten, die ihr Vater ihr schickt, nicht entkommen kann, weil sie ihr aus Lautsprecheransagen an Bushaltestellen oder von Laptopscreens entgegenschallen. Wie soll man da schaffen sich abzugrenzen?

Auch Sam, dessen Vater nach dem Tod von Sams Mutter nicht mehr aus dem Bett herauskommt, und Antonia, die sich auf eine Frau einlässt, die in einer Beziehung ist, loten ihre eigenen Grenzen aus. So wachsen uns die Figuren von „Thunder in my heart“ mehr und mehr ans Herz, wenn wir mit ihnen durchleben, wie schmerzhaft aber auch schön Erwachsensein ist. Zusätzlich wohltuend: Statt instagramtauglichen Inszenierungen zeigt „Thunder in my heart“ Menschen mit normalen Körpern in ihren unaufgeräumten Wohnungen. Eine zweite Staffel der Serie ist bereits in Planung.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13. Woche 2023).