The Witch Next Door

Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Brett Pierce, Drew T. Pierce
Darsteller:
John-Paul Howard (Ben), Piper Curda (Mallory), Zarah Mahler (Abbie), Jamison Jones (Liam), Azie Tesfai (Sara) u. a.
Genre:
Horror , Thriller
Land:
USA, 2019

Alfred Hitchcocks Thriller „Das Fenster zum Hof“, in dem der durch einen Beinbruch an seine Wohnung gefesselte Protagonist ein Verbrechen im Nachbarhaus vermutet, gilt als großer Filmklassiker. Nicht zuletzt, weil er die Lust am Schauen, die auch im Kino bedient wird, gewitzt in seiner Handlung reflektiert. In abgewandelter Form greifen die Brüder Brett und Drew T. Pierce die Ausgangslage von Hitchcocks Meisterwerk in ihrem Horrorstreifen „The Witch Next Door“ auf, liefern aber bei weitem keine so raffinierte und spannende Arbeit ab.

Während die Scheidung seiner Eltern gerade abgewickelt wird, soll der Teenager Ben für einige Zeit bei seinem Vater Liam in einem beschaulichen Urlaubsort wohnen und ihm bei der Arbeit im Bootsverleih helfen. Dort lernt der Jugendliche, der nach einem Sturz seinen Arm in Gips trägt, die sympathische Mallory kennen. Dass Liam offenbar bereits eine neue Freundin hat, stößt Ben übel auf. Eines Nachts hört er merkwürdige Geräusche, die aus dem Haus nebenan zu kommen scheinen. Als er nach dem Rechten schaut, taucht für einen kurzen Moment ein unheimliches Wesen auf der Veranda auf. Nur wenig später wundert sich Ben über das zunehmend seltsamere Verhalten seiner Nachbarin Abbie und ist sich irgendwann sicher, dass eine Hexe von ihr Besitz ergriffen hat.

Das von den Regisseuren verfasste Drehbuch möchte detektivische Neugier, Teenagerlaunen und Grusel zu einer packenden Geschichte vermischen, folgt aber häufig dem Motto „Malen nach Zahlen“. Schon die Charakterzeichnung wirkt etwas halbherzig. Wie Ben Mallory schon früh gesteht, hat er sich seinen Arm verletzt, als er bei einem Einbruch Schmerzmittel stehlen wollte. Die hier angedeutete Abhängigkeit, die die Hauptfigur um eine abgründige Facette erweitert, bleibt jedoch bis zum Ende eine bloße Behauptung. Wahrscheinlich erwähnen die Pierce-Brüder sie nur deshalb, damit es später einen triftigen Grund für Liam gibt, die Befürchtungen seines Sohnes als Hirngespinste abzutun. Besser wäre es wohl gewesen, auf die überflüssigen, da wenig aussagekräftigen Zusammenstöße zwischen Ben und einer Dorfclique zu verzichten und die erwähnte Medikamentensucht stärker zu unterfüttern.

Die Horrorelemente – ekelig-knackende Geräusche, Körpermutationen und Schockeffekte – sind zweifellos routiniert umgesetzt. Erfahrene Genrezuschauer*innen bekommen allerdings nichts geboten, was sie ernsthaft aus den Schuhen hauen dürfte. „The Witch Next Door“ rüttelt an Urängsten, ohne wirklich in die Tiefe vorzudringen.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (49. Woche 2020).