The Wild Boys

Länge:
106 Minuten (Blu-ray: 110 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
23.05.2019
Regie:
Bertrand Mandico
Darsteller:
Vimala Pons, Diane Rouxel, Anaël Snoek, Mathilde Warnier, Pauline Lorillard, Elina Löwensohn
Genre:
Abenteuer , Fantasy
Land:
Frankreich, 2019

Regisseur Bertrand Mandico und Schauspielerin Elina Löwensohn („L’Apparition“) sind sich treu geblieben. Das kongeniale Duo, das in etlichen experimentellen Kurzfilmen längst zu einer beachtlichen künstlerischen Handschrift gefunden hat, beweist mit „The Wild Boys“ nun, dass sich ihre Visionen auch in eine epische Erzählung betten lassen. Es ist, wie so oft bei den beiden, eine Geschichte über Gewalt, Gelüste und Geschlechter.

Eine Bande jugendlicher Sexualstraftäter wird in die Obhut eines finsteren Kapitäns übergeben. Er nimmt die fünf Rüpel mit auf eine raue Seereise, um aus ihnen zivilisierte Menschen zu machen. Angelockt von der Tochter des Kapitäns freuen sich die Jungs gar, auf was da komme – doch an Bord finden sie sich bald angeleint wie Hunde unter der Fuchtel eines unbarmherzigen Herrn wieder. Dieser steuert eine Insel an, auf der mysteriöse Kräfte ihr übriges tun sollen, um die Jungs umzukrempeln.

Einen Hauch von Epos hatten ihre irren Erzählungen ja immer. Sei es die „lebensverändernde Erfahrung“ einer rektal eingeführten Kamera („Prehistoric Cabaret“, 2013), die Leidensgeschichte zweier Frauen, die einem haarigen Fleischklumpen verfallen („Our Lady of Hormones“, 2014) oder die „wahre Biografie“ von Jeanne d’Arc („Any Virgin Left Alive?“, 2015) – die Konstanten waren nie nur Löwensohn vor und Mandico hinter der Kamera, sondern auch gewisse Stilmittel und Motive, die immer wieder auftauchen. Sei es die technische Besonderheit, dass der Ton der Filme komplett nach den Dreharbeiten kreiert wird, oder der gestalterische Kniff, Menschenkörper als Möbel oder Pflanzen zu integrieren.

Auch in „The Wild Boys“ haben die Kulissen etwas obszön-schön Organisches an sich, das zuweilen wortwörtlich übergriffig wird. Während Löwensohn in diesem ersten Spielfilm mit Mandico eine (wichtige) Nebenrolle übernimmt, werden die fünf wilden Jungs übrigens allesamt von Schauspielerinnen verkörpert – was für die Handlung nicht unwesentlich ist. Doch mehr soll nicht verraten werden, nur so viel: Trotz hoch-experimenteller Inszenierung liefert „The Wild Boys“ eine dramaturgisch erstaunlich zusammenhängende und packende Geschichte zum Thema Geschlechtsidentität.

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch, Französisch, Mehrsprachig

Untertitel: Deutsch

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (43. Woche 2019).