The Unthinkable - Die unbekannte Macht

Länge:
123 Minuten (Blu-ray: 129 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Victor Danell
Darsteller:
Christoffer Nordenrot (Alex), Lisa Henni (Anna)
Genre:
Thriller
Land:
Schweden, 2018

Schweden ist bekannt für hohe Lebensqualität, starke Wirtschaft und die Verleihung des Nobelpreises. Aber Katastrophenfilme? Mangelware. Doch jetzt kommt „The Unthinkable“ von und mit Christoffer Nordenrot: Ein Katastrophenfilm, in dem Schweden kompromisslos zerlegt wird.

Zum Inhalt: Als sich eines Heiligabends die Eltern so heftig streiten, dass die Mutter das Weite sucht, ist es auch für Alex genug. Der Junge macht sich überstürzt davon und lässt seinen cholerischen Vater allein zurück, im einsamen Haus am Rande des Waldes. Mehr noch: Alex wendet durch diesen Bruch mit seinem alten Leben auch seiner Jugendliebe Anna den Rücken zu. Erst Jahre später kommt er als gefeierter Musiker zurück in die Heimat – zur gleichen Zeit erschüttern zwei massive Bombenanschläge die schwedische Hauptstadt. Es ist der krachende Auftakt einer schier undenkbaren Katastrophe.

Übersetzt man den Originaltitel ins Deutsch, ergibt das in etwa: „Die Blütezeit kommt jetzt“. Da passt der internationale Verleihtitel – „The Unthinkable“ – schon deutlich besser. Das Ausmaß dessen, was Drehbuch-Autor Christoffer Nordenrot (geboren 1986) seinem Land an Katastrophe zumutet, ist wirklich nur sehr, sehr schwer „denkbar“ im Sinne von vorstellbar – oder auch wahrscheinlich. Es erscheint wie Roland Emmerichs „2012“ auf skandinavisch. Bloß werden hier nicht alte Maya-Mythen für bombastische Actionszenarien instrumentalisiert, sondern zeitgenössische Ängste und Verschwörungstheorien. Das hinterlässt einen nicht nur bitteren, sondern richtig unangenehmen Nachgeschmack. Es gibt nur einen Haken: Christoffer Nordenrot, der nicht nur das Drehbuch mitschrieb, sondern auch die Hauptrolle spielt, rudert durch einen erlesen unausgegorenen Genre-Punsch. Nach zähen zwanzig Minuten schwermütigem Familiendrama als Exposition beginnt so langsam der Desaster-Actioner mit unerhörtem Klimax – bis kurz vor Schluss plötzlich ein thematischer Bogenschlag zum Familien-/Liebesdrama erfolgt, dass dem Publikum die Ohren schlackern. Da werden nationale Katastrophe und familiäre Krise derart vermengt, dass man mit dem emotionalen Bezug zwischen den Stühlen hängt und sich fragt: Soll ich jetzt ernsthaft mit dem Helden seine kaputte Kindheit resümieren, während drum herum die Welt brennt? In der letzten Viertelstunde verspielt dieser Film, der durchaus seine starken Momente und dichte Atmosphäre hatte, dann doch jede Chance auf eine Empfehlung.

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (3. Woche 2019).