The New Mutants

Länge:
94 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
10.09.2020
Regie:
Josh Boone
Darsteller:
Illyana Rasputin/ Magik (Anya Taylor-Joy), Rahne Sinclair/ Wolfsbane (Maisie Williams), Sam Guthrie/ Cannonball (Charlie Heaton), Danielle Moonstar/ Mirage (Blu Hunt), Dr. Cecilia Reyes (Alice Braga), Roberto da Costa/ Sunspot (Henry Zaga) u.a.
Genre:
Action , Science-Fiction
Land:
USA, 2020

Ähnlich wie die „Jason Bourne“-Filme und Streaming-Serien wie „Treadstone“ schafft es nun auch der neue und vorerst letzte Film der „X-Men“-Reihe eine bedrohliche erzählerische Atmosphäre zu entfalten: Josh Boones „The New Mutants“ wird als Mystery-Horrorfilm angekündigt und gründet sich auf die gleichnamige Comicvorlage von Chris Claremont und Bob McLeod, erschienen im Marvel-Verlag 1983. Betrachtet man die technische Ausstattung und auch die Verweise auf andere Fantasy-Filme, die der Film im zentralen Spielort, einem altertümlich wirkenden Krankenhaus, präsentiert, so soll wohl auch die Handlung eher in den 1980er Jahren angesiedelt sein. „The New Mutants“ präsentiert also die Vorgeschichte einiger Mutanten, die sich später um Professor Charles Xavier und seinen Gegenspieler Magneto versammeln werden. So treffen wir etwa auf Sunspot, deren Fähigkeit darin besteht, sich vollständig in Hitze und Feuer verwandeln zu können. Andere Figuren wie Rhane, die sich als „Wolfsbane“ vollständig in einen Wolf verwandeln kann, tauchen im neuen Film erstmals im X-Men-Universum auf und sind der Comicvorlage entlehnt.

Im Mittelpunkt der Comicverfilmung steht die junge Danielle Moonstar. Sie erwacht nach einem zutiefst traumatischen Erlebnis in einem geheimnisvoll-düsteren Krankenhaus, das ganz allein von Dr. Cecilia Reyes geführt wird. Reyes will herausfinden, über welche besonderen Fähigkeiten Danielle verfügt. Sie hält die junge Frau, ebenso wie ihre weiteren fünf Patienten für Mutanten und ergründet ihre übernatürlichen Fähigkeiten. Schnell wird klar, dass die sehr unterschiedlichen übernatürlichen Fähigkeiten von Ilyana, Sam, Rahne und Roberto aus traumatischen Kindheitserlebnissen heraus entstanden sind. Durch Danielles Auftauchen haben die anderen vier in schlimmen Alpträumen erneut mit ihren traumatischen Erlebnissen zu kämpfen.

Regisseur Boone nutzt Schock- und Schauereffekte klug und raffiniert, um eine spannende Thriller-Handlung mit überraschenden Horrormomenten zu entwickeln, durch die der Zuschauer dem Geheimnis, das die Psyche jeder Figur so gut es geht verbirgt, langsam auf die Spur kommt. Gleichzeitig entfaltet sich in Boones Film zunehmend ein intensives psychologisches Spiel, das den Protagonisten bei der Bewältigung ihres Kindheitstraumas zusieht und schließlich in einem Showdown mit spektakulärem Spezialeffekte-Feuerwerk mündet, durch das auch Danielles Geheimnis aufgelöst werden kann. Dass Boone die Mischung von Thrill, Horror, Mystery und Psychodrama gelingt, ist auch den hervorragenden jungen Schauspielern und Schauspielerinnen wie „Game of Thrones“-Star Maisie Williams als Wolfsbane oder Blu Hunt als Danielle zu verdanken. Sie zeigen auf der Grundlage eines intelligenten Drehbuchs grandiose Schauspielleistungen.

Werner Barg