The Foreigner

Als der alleinerziehende Vater Quan mit seiner Tochter Fan ein Kleid für ihren Abschlussball kaufen will, explodiert eine Bombe im Kleidergeschäft und reißt Fan und mehrere Passanten in den Tod. Quan überlebt weitestgehend unverletzt und sinnt auf Rache, als sich eine IRA-Splittergruppe zu dem Anschlag bekennt. Um an die Namen der Terroristen zu kommen, sucht er Liam Hennessy auf, ein ehemaliges IRA-Mitglied und mittlerweile hohes politisches Tier, der zwar selbst auf der Suche nach den Tätern ist, die Sache aber intern zu regeln versucht. Als er Quan abwimmelt, ahnt er nicht, dass der alte Chinese ein kampferprobter Elitesoldat ist, der nach guter, alter Rambo-Manier Hennessys Männer aufmischt. Um seine Karriere und sein Leben zu retten, muss Hennessy einen Verräter aus den eigenen Reihen entlarven, während Quan unter Beweis stellt, dass auch er sich mit dem Bau von Bomben auskennt …

Ein düsterer IRA-Thriller mit gelegentlichen Kung-Fu-Einlagen und überraschend unironischen Rambo-Einsprengseln: Was „Casino Royale“-Regisseur Martin Campbell hier in knapp zwei Stunden auf den Zuschauer loslässt ist schon eine etwas gewöhnungsbedürftige Mischung. Dieser Eindruck verstärkt sich vor allem dadurch, dass bei allen Zutaten dieses Genre-Mixes Abstriche festzustellen sind. Als Polit-Thriller zu hanebüchen, als Agententhriller zu vorhersehbar, die Kung-Fu-Szenen solide aber rar gesät und im Kontext unpassend wirkend. Fast schon skurril wird es mit Quans Rambo-Aktionen vor Hennessys Anwesen. Hier lassen Drehbuch und Inszenierung den Film kurz zur Lachnummer verkommen, wenn Quan in einem riesigen Areal drei Minifallen aufstellt, in die seine Gegenspieler zielsicher reinsteuern. Nichtsdestotrotz schafft es vor allem Jackie Chan, der im Laufe seiner Karriere immer wieder bewies, dass er durchaus auch ernste Rollen zu meistern weiß, die Stärken seiner Figur hervorzuheben und liefert sich ein nach oben genannten Abstrichen immer noch sehr unterhaltsames Duell mit Pierce Brosnan. Die ansonsten solide Inszenierung sorgt für Kurzweil und der in mehrere Abschnitte aufgeteilte Showdown kann sich dennoch sehen lassen.

DVD Extras: Interviews, Featurette

Blu-ray Extras: Interviews, Featurette

Frederik Schwarzer