The Disappeared

Matthew feiert seinen 17. Geburtstag mit seinen Freunden, statt auf seinen jüngeren Bruder Tom aufzupassen, der auf den Spielplatz geht und spurlos verschwindet. Der Schock sitzt tief, zumal Matthew spürt, dass der Vater ihm die Schuld an dem Vorfall gibt. Beim Sichten eines Videobands über die Fernsehberichterstattung zu Toms Verschwinden hört Matthew plötzlich die Stimme seines Bruders, der ihm offenbar etwas mittteilen möchte. Andere hören diese Stimme nicht und halten Matthew für verrückt. Auf Anraten seiner neu zugezogenen Nachbarin Amy sucht Matthew daraufhin bei einem Medium Hilfe bei der Suche nach Tom. Als auch noch die jüngere Schwester seines Freundes verschwindet, glaubt Matthew an ein Verbrechen.
Verschlossen, verletzbar und übersensibel reagiert Matthew auf das Drama in seiner Familie. Vertrauen schöpft er nur zu Amy, die offenbar selbst unter einem traumatischen Ereignis leidet. Von der Umwelt argwöhnisch beäugt, hat Matthew Angst, in die Psychiatrie abgeschoben zu werden.

Ob Matthew sich alles nur einbildet oder es in der Umgebung wirklich jemanden gibt, der es auf Kinder abgesehen hat, um sie zu ermorden, bleibt für den Zuschauer lange in der Schwebe. Damit gelingt es dem Horrorfilm vortrefflich, tief sitzende Ängste vor Verlust, vor dem Verlassen werden und vor der Übernahme von eigener Verantwortung zu visualisieren, die das Genre besonders für Jugendliche so attraktiv machen. Das schmutzige Ambiente der Londoner Südstadt, Nachtaufnahmen, Gräber und Gruften sowie der drohende Gefahren signalisierende Soundtrack zum Film tragen ihren Teil zur Spannung bei. Als Horrorfilm rundum überzeugend, der teils schockierenden Szenen im Showdown wegen aber nicht unter 16 Jahren empfehlenswert.

DVD-Bildformat: 1:1,85
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Holger Twele