The Communion Girl

Länge:
99 Minuten (Blu-ray: 99 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Víctor Garcia
Darsteller:
Carla Campra (Sara), Aina Quiñones (Rebe), Marc Soler (Pedro), Olimpia Roch (Judit), Carlos Oviedo (Chivo) u. a.
Genre:
Horror
Land:
Spanien, 2022

Während deutsche Horrorfilme Raritäten sind, herrscht im spanischen Kino reger Betrieb im Gruselbereich. Immer mal wieder kommen dabei kleine Meisterwerke zum Vorschein, etwa Juan Antonio Bayonas „Das Waisenhaus“. Víctor Garcia, der bereits Erfahrungen mit englischsprachigen Schauerstücken wie „Mirrors 2“ sammeln konnte, hat mit „The Communion Girl“ in seiner Heimat nun einen Genrebeitrag gedreht, dem eine urbane Legende zugrunde liegt.


Wovon der Horrorfilm „The Communion Girl“ handelt:


Spanien, in den 1980er Jahren: Wirklich angekommen ist Sara nach dem Umzug ihrer Familie in einen katalonischen Provinzort noch nicht. Nur zu gerne nutzt sie jede Gelegenheit, um mit ihrer rebellischen Freundin Rebe dem erdrückenden Alltag zu entkommen. Nach einer wilden Partynacht huscht vor ihren Augen ein weiß gewandetes Mädchen über die Straße und verschwindet spurlos im Wald. Sara will nach dem Rechten schauen, findet aber nur eine alte Kommunionspuppe und nimmt sie kurzerhand mit nach Hause. Ein schwerer Fehler, wie sich schon sehr bald zeigt. Verstörende Visionen halten Sara fortan auf Trab. Und dann gibt es da noch diese lokale Spukgeschichte, die offenbar einen tragischen realen Hintergrund hat.


Warum „The Communion Girl“ keinen nachhaltigen Schrecken verbreitet:


Jugendliche, die der Einöde entfliehen wollen. Ein Schlachthof, der offenbar die meisten Einheimischen beschäftigt. Ein tief verwurzelter Katholizismus, familiäre Konflikte und häusliche Gewalt. „The Communion Girl“ macht viele unterschiedliche Fässer auf, scheint sich aber für keinen Aspekt richtig zu interessieren. Der Boden für eine Emanzipationserzählung ist eigentlich bereitet. Umso seltsamer, dass Regisseur Víctor Garcia und Drehbuchautor Guillem Clua diese Chance nicht ergreifen und viele Gedanken einfach versanden lassen. In Sachen Inszenierung bewegt sich der in Sepiatönen daherkommende Film auf bestenfalls routiniertem Niveau. Einige Schockeffekte sind ganz ordentlich, werden regelmäßige Horrorgucker*innen jedoch nicht aus den Socken hauen. Für eine echte Überraschung sorgt der Möchtegernschocker am Ende, wenn er sich mit schwammiger Auflösung und völlig abrupt vom Publikum verabschiedet. Mag sein, dass eine Fortsetzung geplant ist. Der schlampig-unfertige Schluss killt aber jede Lust auf eine nächste Runde.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20. Woche 2023).