The Beach House

Länge:
88 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Jeffrey A. Brown
Darsteller:
Liana Liberato (Emily), Noah Le Gros (Randall), Jake Weber (Mitch), Maryann Nagel (Jane), Michael Brumfield (Polizist)
Genre:
Horror
Land:
USA, 2019

Ungeahnt brisant: In Jeffrey A. Browns Spielfilmdebüt „The Beach House“, das bereits 2019 das Licht der Welt erblickte, rückt ein aus dem Wasser kommender Erreger, über den wir bis zum Schluss nur wenig erfahren, den Menschen auf die Pelle. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, die seit Frühjahr 2020 unseren Alltag maßgeblich bestimmt, erhält der kleine, kammerspielartige Horrorstreifen eine beunruhigend aktuelle Note.

Im Strandhaus seines Vaters will Randall, der erst vor kurzem sein Studium abgebrochen hat, die angeknackste Beziehung zu seiner Freundin Emily kitten und schlägt ihr vor, von nun an einfach in den Tag hineinzuleben. Im Gegensatz zu ihm verfolgt sie allerdings ambitionierte Zukunftspläne und kann mit seiner Anregung daher wenig anfangen. Bevor sich ihre Meinungsverschiedenheiten zu einem Streit auswachsen, bemerken die beiden, dass sie nicht allein sind. Mit den Eheleuten Jane und Mitch, alten Freunden von Randalls Vater, haben sich auch zwei andere Gäste in dem Feriendomizil niedergelassen. Nach kurzer Verwunderung beschließen die Vier, dass ein gemeinsamer Aufenthalt kein Problem sei. Beim Abendessen schlagen Jane und Mitch auf einmal nachdenkliche Töne an. Doch nur wenig später scheint die in der Luft liegende Bedrückung dank eines Marihuana-Trips wieder verflogen. Als rund um das Haus geheimnisvoll leuchtende Mikroben und ein dichter Nebel auftauchen, ist das Staunen groß. Am nächsten Morgen nehmen plötzlich merkwürdige Ereignisse ihren Lauf.

Ein junges Paar richtet sich in einer Urlaubshütte ein, deren Nachbarschaft bei ihrer Ankunft wie ausgestorben wirkt. „The Beach House“ beginnt mit einer klassischen Horrorsituation, entwickelt sich aber erfreulicherweise nicht zu einem dieser stumpfsinnigen, nur auf den schnellen Schock abzielenden Gruselwerke, von denen es leider viel zu viele gibt. Schon mit den ersten Bildern – aus einer Felsformation unter Wasser steigen mysteriöse dunkle Wolken empor – versucht Jeffrey A. Brown, eine diffuse Atmosphäre der Bedrohung aufzubauen. Irgendetwas Gefährliches ist im Anmarsch und dürfte für Unruhe sorgen. Der Film lässt sich für die Einführung seiner Protagonisten Zeit und reichert die von den Arbeiten des Schauerautors H. P. Lovecraft inspirierte leicht surreale Stimmung ohne Hast mit weiteren Irritationen an. Dass sich ein nur langsam greifbares Unbehagen breitmacht, liegt sicher auch an einer gelungenen Musikuntermalung mit unheilverkündendem Anstrich. Freunde expliziter Horrorszenen werden in der zweiten Hälfte fündig, die einige bizarr-unangenehme Gruselmomente bereithält. Mindestens ebenso beklemmend sind allerdings die hellen, klaren Bilder eines fast verwaisten Strandes, an dem eine der handelnden Personen ins Meer steigt und letztlich vom Wasser verschluckt wird. „The Beach House“ hat zweifelsohne seine Macken – das Finale ist nicht ganz rund, und der ökologische Gedanke der Geschichte bleibt zu vage. Spielfilmdebütant Brown beweist aber, dass man mit wenigen Figuren, einem begrenzten Setting, unheimlichen Andeutungen und kleinen, fiesen Nadelstichen wirkungsvoll ein Gefühl der Verunsicherung erzeugen kann.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (7. Woche ).