The Bay - Nach Angst kommt Panik

In einem Städtchen im US-Bundesstaat Maryland hat es eine grauenhafte Katastrophe gegeben. Die Öffentlichkeit erfährt nichts davon, denn die Behörden unterdrücken jede Berichterstattung. Eine junge Journalistin, die den Vorfall überlebt hat, sammelt alles Bild- und Tonmaterial, das sie auftreiben kann, um die Welt in einem Online-Stream von der Tragödie zu unterrichten. Ihre Bildersammlung umfasst Aufnahmen aus Handykameras, der Verkehrsüberwachung, von privaten Sicherheitssystemen und AutoWebcams. Filmschnipsel, in denen zu sehen ist, wie die Einwohner Opfer einer Epidemie werden, bei der mutierte Erreger sich im Leib der Infizierten zu gefräßigen Killerwürmern entwickeln, deren Wüten die Befallenen in den Wahnsinn treibt, ehe es sie das Leben kostet.

Barry Levinson („Rain Man“, „Banditen“) stellt in den verschiedenen Formaten und Blickwinkeln immer wiederkehrende Personen in den Mittelpunkt: Zwei junge Wissenschaftler, die ein mysteriöses Fischsterben untersuchen. Einen Bürgermeister, der seinen Wählern verspricht, neben der gigantischen Geflügelzucht weitere Großbetriebe in den Ort zu holen. Ein junges Paar, das den bevorstehenden Feiertag am See verbringen will. Einen Arzt, der sich mit einer Fülle von Patienten mit merkwürdigen Symptomen konfrontiert sieht. Sie alle werden dem Zuschauer nicht durch eine klassische Charakterisierung, sondern durch die vermeintliche Echtheit der Aufnahmen näher gebracht. Levinson inszeniert all dies radikaler und vielseitiger als seine Vorreiter in vergleichbaren Filmen wie „The Blair Witch Project", „Paranormal Activities" oder „Cloverfield" - ein großer Erzähler, der die Puzzleteilchen perfekt kontrolliert und durch Rhythmus, Atmosphäre und Schockelemente in einer überzeugenden Dramaturgie zu einem mitreißenden Film verbindet.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Albert Schwarzer