Tengoku-Daimakyo (Staffel 1)

Im postapokalyptischen Japan der Anime-Serie „Tengoku Daimakyou“ ist die Welt in zwei Bereiche unterteilt: Da gibt es einmal Heaven, wo eine Gruppe von Kindern von ein paar Erwachsenen und Robotern großgezogen wird – bestens versorgt, doch vollkommen abgeschottet von der Außenwelt. Und da ist Hell, ebenjene Außenwelt, wo die einstige Zivilisation in Trümmern liegt und die wenigen noch verbliebenen Menschen ums Überleben kämpfen. Und während zwei unter ihnen auf der Suche nach jenem vermeintlichen Himmel auf Erden sind, gibt es auch im Heaven ein Mädchen, das es nach draußen zieht.

Was dich in der Anime-Serie „Tengoku Daimakyou“ erwartet:

Innerhalb des Geländes einer Art Forschungseinrichtung ist sich die junge Tokio gar nicht bewusst darüber, dass es noch eine Welt außerhalb der Mauern gibt – bis sie eine Nachricht erhält mit den Worten: Willst du nach draußen gehen? Wenig später gibt es weitere Andeutungen, dass es noch viel mehr auf der Welt gibt als das, was sie kennt. Ihre Neugierde wächst, sie möchte mehr erfahren und kommt dabei auch mit den dunklen Geheimnissen dieses Ortes in Berührung, der bislang eigentlich ideal zu sein schien – abgesehen von einer seltsamen Krankheit, die schon mehrere ihrer Mitschüler*innen erwischt hat und das scheinbare Idyll allmählich immer mehr bedroht.

Währenddessen sind Maru und Kiruko in der zerstörten Welt fernab der Einrichtung auf der Suche nach ebenjenem Ort – denn sie vermuten, dass sich dort eine Person aufhält, die genauso aussieht wie Kiruko. Und dass sie dort Antworten finden auf viele der Fragen, die sie in sich tragen. Unterwegs kämpfen sie nicht nur für sich selbst, sondern helfen als Kopfgeldjäger*innen auch anderen im Kampf gegen die gefährlichen menschenfressenden Monster, die sich zwischen den Resten der einstigen Zivilisation herumtreiben. Dabei kommen sie ziemlich gut zurecht, denn Maru kann perfekt mit der Kanone umgehen und Kiruko hat die besondere Gabe, in die Monster hineinzugreifen, ihr Herz zu packen und sie so für immer auszuschalten. Knifflig wird die lange Reise trotzdem – zumal sie beide für sich eine schwere Vergangenheit mit sich tragen, über die sie bislang nie richtig gesprochen haben.

Warum sich ein Blick in die Serie nicht nur für Anime-Fans lohnt:

Wie viele Filme und Serien haben schon beeindruckende und mitreißende Bilder davon gezeichnet, wie eine postapokalyptische Welt aussehen könnte? Trotzdem fühlt sich die auf dem Manga „Heavenly Delusion – Das verlorene Paradies“ von Masakazu Ishiguro basierende Serie anders an und entwickelt eine besondere Sogkraft beim Schauen der einzelnen Folgen. Vielleicht weil „Tengoku Daimakyou“ viele Fragen aufkommen und dann auch erstmal offen im Raum stehen lässt: Wie ist es überhaupt zum Weltuntergang gekommen? Wer sind diese seltsamen Menschenfresser*innen, wie sind sie entstanden oder wer hat sie erschaffen? Und was bitte ist Heaven für ein seltsamer Ort und was geht da eigentlich ab hinter der bröckelnden Idylle?

Dazu macht es Spaß, gemeinsam mit Maru und Kiruko durch die Trümmer einer scheinbar verlorenen Welt zu streifen, sich den zahlreichen Gefahren nicht nur durch Monster, sondern auch durch andere Menschen zu stellen und dabei ebenso schöne Erlebnisse als auch so manche Überraschung aus der Vergangenheit dieser beiden doch sehr unterschiedlichen Menschen zu erfahren. Spannend – und wir sind nach den ersten Folgen super neugierig, was uns bis zum Staffelende noch alles erwarten wird.

Marius Hanke