Sweetheart

Länge:
103 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Marley Morrison
Darsteller:
Nell Barlow (AJ), Ella-Rae Smith (Isla), Jo Hartley (Tina), Sophia di Martino (Lucy), Tabitha Byron (Dayna), Samuel Anderson (Steve)
Genre:
Drama , Jugend , Love Story
Land:
Großbritannien, 2020

Das erwartet dich in „Sweetheart“:


Bequeme Latzhose, schlabbrige Klamotten, Jeanshut auf dem Kopf, getönte Brille im Gesicht und ein neuer Rufname: Das ist AJ. Mit den Namen hat AJs Mutter Tina kein Problem, ebensowenig damit, dass ihre Tochter lesbisch ist. Aber warum kann sich das Kind nicht etwas mädchenhafter anziehen? AJ ignoriert die Kommentare ihrer Mutter und versucht auch sonst, Interaktion mit ihrer Familie möglichst aus dem Weg zu gehen.

AJ ist 17 und das Letzte, worauf sie Lust hat, ist Kurzurlaub mit der gesamten Sippe: Mutter, kleine Schwester, große hochschwangere Schwester und deren Freund. Noch weniger Lust hat AJ auf den langweiligen Ferienclub an der Küste von Dorset. Der Strand ist okay, der Bungalow fad und das abendliche Entertainmentprogramm für AJ ziemlich nervtötend. Im Waschraum begegnet AJ Isla, die hier als Rettungsschwimmerin arbeitet. „Solche Mädchen mögen nur Jungs,“ glaubt AJ, doch dann lädt Isla sie ein, mit ihr zu feiern. Der Abend endet zwar so, wie AJ befürchtet – nämlich ohne romantische Annäherung zwischen den beiden. Doch wenig später küsst Isla AJ. Nicht, dass das Verhältnis der zwei zueinander dadurch einfacher würde! Und auch mit ihrer Familie muss AJ sich erst zusammenraufen.


Lohnt sich „Sweetheart“ für dich?


Marley Morrison hat für ihr Debütfilm „Sweetheart“ eine angenehm selbstbewusst-gelassene, nerdige, aber auch um sich selbst kreisende 17-jährige zur Protagonistin gemacht. AJ will bedrohte Elefanten vor dem Klimawandel retten und kann mit lässiger Herablassung und wissenschaftlichen Fakten das dumme Gequatsche anderer Jungs zerlegen. Gleichzeitig ist sie nicht davor geschützt, verletztende Kommentare über ihr „unweibliches“ Erscheinungsbild abzubekommen, und es tut ihr weh, wenn Isla mit jemand anderem schläft, auch wenn AJ eh nicht glaubte, dass diese Frau sich ernsthaft für sie interessiert.

„Sweetheart“ erzählt ruhig, unaufgeregt und ohne künstliche Dramatisierung, wie AJ einerseits lernt, sich selbst besser zu verstehen, aber auch, andere nicht nur für ihr Verhalten ihr gegenüber zu bewerten, sondern sie als komplexe ebenfalls verletzliche Menschen wahrzunehmen. Sehr schön nimmt der Film sich die Zeit, allen Figuren ihren Raum zu geben. So versteht man, dass Tina nicht einfach eine nervige Mom ist, sondern als Alleinerziehende das Beste für ihre Kinder will und sich dafür abrackert, auch wenn es nur für Urlaub in einem bescheidenen Ferienclub reicht. Besonderes Highlight ist aber Nell Barlow als AJ, die alle Nuancen der Figur wunderbar zum Leuchten bringt und das Zentrum dieses kleinen warmherzigen Films ist.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (42. Woche 2022).