Sterne, die nie untergehen - Atlantic Affairs

Ein abgebrannter Rocker (Udo Lindenberg) fährt nach New York, um dort das Erbe seiner verstorbenen Tante anzutreten. Statt des erhofften Dollar-Segens findet er zwanzig mysteriöse Koffer vor, die er auf der Rückfahrt nach Bremerhaven - an Bord der „Queen Elizabeth 2“ - öffnet: Die Koffer enthalten Noten, Filme und Geschichten deutscher Musiker wie Friedrich Hollaender, Kurt Weill und Werner Richard Heymann, die in den 30-er Jahren vor den Nazis nach Amerika geflohen sind. Unterstützt von neuen Bekannten wie den Chefstewards (gespielt von Horst Buchholz und Otto Sander) studiert er mit der Bordband die alten Songs in zeitgemäßem Sound ein. Das Experiment gelingt und man ist verblüfft, wie Helge Schneider auf seinem Saxophon einen Song wie „Bin nur ein Johnny“ neu zu interpretieren vermag.

Udo spielt Udo – und so holt er die Musik der 20-er und 30-er Jahre nicht nur zurück, sondern bringt sie mit dem Panikorchester auch in neuem groovigem Sound auf die Bühne des Bremerhavener Stadttheaters. Was nun folgt, ist allerdings eher langweilig: dreißig Minuten Bühnenshow, die trotz Staraufgebot von den „Prinzen“ über Nathalie Dorra und Ellen ten Damme bis Tim Fischer nicht überzeugen. Viel interessanter sind die ersten sechzig Minuten, in denen Udo und sein fiktiver Manager (Heinz Hoenig) von der Entstehung dieser Show erzählen. In die Handlung an Bord der „Queen Elizabeth 2“ werden Filmausschnitte aus den 30-er und 40-er Jahren eingebaut, Aufnahmen von Friedrich Hollaender aus den Siebzigern, Interviews mit Kindern, Enkeln und Mitarbeitern der Emigranten Friedrich Hollaender, Ernst Toch und Marlene Dietrich sowie immer wieder deren Musik. Entstanden ist so eine spannende Zeitreise durch die Musikgeschichte, die ganz im Stil des Altrockers Udo „nicht die Anbetung der Asche, sondern das Weiterreichen des Feuers" will.

DVD-Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
keine Extras

IS