Step Up

Tyler Gage hat es in seinem Leben bisher zu nichts gebracht. Der junge Weiße lebt bei einer Pflegefamilie in den Armenvierteln von Baltimore, hängt mit seinem schwarzen Freund Mac und dessen jüngerem Bruder Skinny in Discos rum und knackt zum Zeitvertreib Autos. Als die drei eines Tages in einer Kunstschule einbrechen und ein Bühnenbild zerstören, wird Tyler gefasst und zu 200 Stunden Sozialarbeit in eben dieser Schule verurteilt. Dort begegnet er der hübschen Nora, die gegen den Willen ihrer Mutter Tänzerin werden möchte. Als Noras Tanzpartner nach einem Unfall ausfällt, bietet sich Tyler als versierter Free Style-Tänzer als Ersatz an. Das ungleiche Gespann rauft sich gegen den Widerstand der Schulleitung tatsächlich zusammen und verliebt sich ineinander, doch kurz vor der entscheidenden Abschlussprüfung springt Tyler ab. Beide müssen sich nun entscheiden, ob sie bereit sind, für das zu kämpfen, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist.

Die erste Regiearbeit der erfahrenen Choreografin Anne Fletcher bedient sich zahlreicher Klischees aus anderen bekannten US-Tanzfilmen von „Dirty Dancing“ bis zu „Save the Last Dance“, was den Ausgang der Handlung relativ früh vorhersehbar macht. Zugleich zitiert der Film ungebremst den Traum vom Aufstieg aus der sozialen Unterschicht, der sich mit dem „amerikanischen Traum“ verbindet, dass jeder Mensch etwas aus sich machen kann und dass man die Gelegenheit nur am Schopf packen müsse. Das treibt mitunter lustige Blüten, etwa wenn sich Tyler im Stemmen der leichtgewichtigen Nora gegen einen ganzen Jahrgang von offensichtlich ungeeigneten Nachwuchstänzern einer Eliteschule durchsetzen kann. Andererseits spart der Film die brutale Realität auf der Straße nicht aus und zeigt, dass man dort bereits mit dem Leben bezahlt, wenn man den falschen Wagen klaut. Dass der Film dennoch unterhaltsam ist und in den USA ein Überraschungshit wurde, liegt an den beiden talentierten Hauptdarstellern, am Soundtrack, an der gelungenen Choreografie der Tanzeinlagen und an dem Mut machenden Gefühl, jederzeit sein Leben ändern zu können, wenn man nur ein Ziel vor Augen hat.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Making of, Musikvideos

Holger Twele