Star Wars: Visionen

Serienstart:
22.09.2021
Staffel:
1
Folgen:
9
Länge der Folgen:
14-23 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Takanobu Mizuno, Taku Kimura, Hiroyuki Imaishi, Hitoshi Haga, Kenji Kamiyama, Abel Gongora, Masahiko Otsuka, Yuki Igarashi, Eunyoung Choi
Darsteller:
/
Genre:
Science-Fiction , Animation
Land:
USA, Japan, 2021

Immer mehr vom Gleichen – das schmeckt nicht auf Dauer. Das gilt für Essen und für Filme. Irgendwann verlieren auch die besten Filmreihen ihren Reiz, wenn sie nur das Altbekannte aufwärmen. So ist es schön zu sehen, wie das „Star Wars‟-Universum jenseits der großen Kinofilme um die Skywalker-Saga erweitert wird. Die beiden „Mandalorian‟-Staffeln haben die Latte schon sehr hoch gelegt. Noch spezieller allerdings ist, was mit der Kurzfilm-Zusammenstellung „Star Wars: Visionen‟ ausprobiert wurde. Denn diese verabschiedet sich von digitalen Effektgewittern und verschiebet den Look ganz und gar. 


Was dich in „Star Wars: Visionen‟ erwartet:


Sieben japanische Anime-Studios – darunter Production I.G. und Science Saru – wurden eingeladen, ihre eigenen Geschichten in die „Star Wars‟-Welt zu bringen. Die Wahl Japans als Kooperationspartner ist dabei gar nicht mal so überraschend, schließlich hatte sich schon George Lucas für seinen ersten „Star Wars‟-Film unter anderem von den Samurai-Filmen von Akira Kurosawa inspirieren lassen. In den Geschichten geht es nun um aufstrebende und abtrünnige Jedi, um Schüler und Meister, um Dorfbewohner und Eindringlinge, um Androiden und Wissenschaftler, ja sogar um Musiker. An einen Samurai-Western erinnert der Kurzfilm „Das Duell‟, in dem herrenloser Krieger ein Dorf vor einer Sith-Invasorin beschützt. Ähnlich ist auch die Handlung von „Die Braut des Dorfes‟. Auf einen fernen Planeten entführt unterdessen „T0-B1‟, in dem – Osamu Tezukas Astro Boy lässt grüßen – ein Droide davon träumt, Jedi zu werden. Um einen Lichtschwerterbauer und eine Verschwörung geht es etwa in „Die neunte Jedi‟.


Lohnt sich „Star Wars: Visionen‟ für dich?


Auffallend ist, wie besessen die Filmemacher durchweg von den Jedi-Geschichten sind. Kaum ein Film kommt ohne diese Kämpfer mit ihren übersinnlichen Kräften aus. Klar, Jedi sind cool. Aber ehrlich gesagt langweilt das ein bisschen und macht aus den Exoten das Normalste des Universums. (Deshalb war ja auch die Sichtweise des Kopfgeldjägers in „The Mandalorian‟ so erfrischend.) Schön hingegen ist es, die Vielfalt zu sehen, die durch die unterschiedlichen Handschriften in die Reihe einfließt. Mal sind die Zeichnungen ruppig und wild, mal sehen die Figuren realistisch und kantig aus, mal sind sie abstrakt, mal fast schon übertrieben knuffig-rund. Und spannend ist auch, wie unterschiedlich die jeweiligen Welten jeweils gezeigt und mit Leben gefüllt werden. All das zeigt, wie frisch und lebendig die Anime-Szene ist, aus der meist nur die großen Werke außerhalb Japans Beachtung finden. Vielleicht ist es Lucasfilm damit gelungen, gleich zweierlei zu schaffen: Ihre eigene Welt mit frischem Blut zu beleben – und zugleich den Blick auf eine ganz eigene Animationsfilmkultur zu lenken, deren Merkmale zunehmend weltweit kopiert werden. Wie gut, dass in diesem Fall nicht einfach nur der Anime-Zeichenstil in den USA nachgeahmt wurde, sondern tatsächlich die japanischen Regisseure und Zeichner engagiert wurden.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Japanisch u. a.

Untertitel: Deutsch, Englisch u. a.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (38. Woche 2021).